Beim Handelsblatt erschien gestern noch ein Kommentar von Streeck. Er spricht hier viele Punkte an, die auch hier schon besprochen wurden:
"Unser Plan A ist der Impfstoff, der uns Erleichterung im Umgang mit dem Virus bringen soll. Wann er kommen wird, ist leider ungewiss. Daher wäre es sinnvoller, über Plan B nachzudenken. Nämlich darüber, wie wir ein Leben mit dem Virus ermöglichen. Ein Leben mit bewusster Achtsamkeit uns und unseren Mitmenschen gegenüber.
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Die Frage darf also nicht lauten „Wann ist ein Impfstoff verfügbar?“, sondern vielmehr „Wie schaffen wir es, dass wir souverän mit dem Virus umgehen und uns die Pandemie eint und nicht spaltet?“ Denn so eine Pandemie kann man nur gemeinsam bewältigen – und das auch ausschließlich global."
Er skizziert in dem Kommentar auch, wie ein Ampelsystem aussehen könnte - einen ähnlichen Vorschlag habe ich bereits vor einigen Seiten gemacht. Darüber hinaus kritisiert er auch die Kommunikation, die sich immer wieder im Verlautbaren neuer Rekorde überschlägt. Die Infektionsstatistik im März mit der aktuellen zu vergleichen kann nicht funktionieren, da sie sich jeweils auf unterschiedliche Gesamtheiten beziehen. Das ständige Betonen der nackten absoluten Fallzahlen mit schockierter Tonlage und Intonation in der Tagesschau ist falsch. Ich hoffe, dass bald ein, wie u.a. von Streeck geforderter, pragmatischer Umgang mit der Pandemie einsetzt.