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Ich wundere mich wirklich jedes Mal auf's Neue über die Kommentare der Disc-Liebhaber.
Ich fahre mehrmals wöchentlich mit einem mit Disc-Brakes (Ultegra) ausgetattenen Rennrad 29km zur Arbeit und wieder zurück, habe also mehr als genug Praxis mit Discs.
Genauso fahre ich mehrmals pro Woche auch noch Trainingseinheiten mit meinem Zeitfahrrad mit Felgenbremsen.
Ich müsste also im Prinzip täglich den so hochgepriesenen Unterschied zwischen den beiden Bremstypen erleben.
Aber die unspektakuläre Wahrheit ist: Es lässt sich eigentlich kein Unterschied feststellen. Ich habe bei den Disc-Brakes noch kein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass sie besser bremsen würden als es die Felgenbremsen am Zeitfahrrad tun. Auch die Bedienkräfte sind kein wirklicher Unterschied.
Sehr wohl feststellbar ist aber der Unterschied, dass die Disc klar mehr Fürsorge braucht. Wenn die Scheibe auch nur einen minimalen Schlag hat, schleift die Bremse an der Stelle unweigerlich. Nach längerem Bremsen kann es zudem passieren, dass ein Bremskolben nicht direkt vollständig zurückgeht, womit die Seite leicht schleift, bis es sich nach einigen Sekunden wieder entspannt.
Solche Dinge passieren mit Felgenbremsen nicht. Und wenn da tatsächlich mal was ist, ist es zudem im Vergleich wirklich einfach zu beheben.
Beispiel: Neues Laufrad rein, welches nicht ganz mittig zentriert ist? Einfach an einer Justierschraube drehen, bis die Bremsbacken wieder den identischen Abstand zur Felge haben?
Hat man hongegen bei Discs beim neuen Laufrad die Scheibe nur minimal zum anderen Laufrad versetzt stehen, hat man jede Menge Spaß, bis man den Bremssattel wieder mittig zur Scjeibe ausgerichtet hat...
Also als Inhaber beider Bremssysteme kann ich wirklich keinen einzigen nennenswerten Vorteil von Disc-Brakes bezeugen. Man muss schon sehr fanatisch sein, um sich wirklich einzureden, dass man mit Discs deutlich besser dran ist.
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