Zitat:
Zitat von Hafu
...Lebensnotwendige Eingriffe oder medizinisch dringend notwendige Eingriffe (Frakturversorgungen, Endoprothesen bei starken immobilisierennden Schmerzen, Krebsoperationen, dringende Herzoperationen) waren aber jederzeit erlaubt und wurden auch jederzeit durchgeführt. Die Entscheidung, was "medizinisch dringend notwendig" war und was nicht hatte der jeweilige Arzt zu treffen und wurde nicht unmittelbar vorgegeben.
Als Ersatz für die wenigen (zeitweise) überlasteten Corona-Kliniken gab es in Südbayern stets Corona-freie Kliniken, die sich um die Behandlung solcher Patienen kümmerten.
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Danke, so vernünftig habe ich mir die Realität auch ungefähr vorgestellt, zumal nie alle Kliniken überlastet waren. Ich wurde nur kürzlich etwas stutzig, als ich im Bekanntenkreis von meinem Vater von einem Fall hörte, wo jemand, der eigentlich für eine Lebertransplantation vorgesehen war, und angeblich dafür bereits im Krankenhaus lag, im März auf unbestimmte Zeit heimgeschickt wurde, um "Plätze frei zu halten", also bevor nennenswertes Corona-aufkommen da war. Der Betreffenede ist inzwischen verstorben, und die Eltern (beide über 90) verstehen die Welt nicht. Natürlich fehlen mir Details, um zu beurteilen, was genau geschah. Nur kam mir die Frage bei der aktuell gemeldeten "Corona-Reserve" an Intensivplätzen von bisher 30%, jetzt noch 10 %: Was ist, wenn alle am Anschlag wären: will man dann Corona-Patienten vor anderen (nicht verschiebbaren Fällen) ranlassen (wäre das begründbar?), oder bleibt es weiterhin der sowieso üblichen Abwägung des Artzes überlassen, wer zuerst drankommt? Wozu überhaupt die Reserven, solange man über Umverteilung über verschiedene Krankenhäuser alle versorgen kann, wer zuerst kommt, liegt eben zuerst?