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Alt 17.11.2008, 13:16   #7
Jimmi
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Montag

Rechnung aus der Schweiz ist da. Für 3 Tage Spaß sind 850 Schweizer Franken, verglichen mit den Startgeldern für so einen IM, noch ganz in Ordnung. Leider fehlt auf der Rechnung die IBAN Nummer. Ich also bei den Schweizern angerufen und bekomme gleich eine Rückmail. Da steht aber noch eine andere Kontonummer drauf. Verwirrend. Dann sagt die Firmenleitung, dass auf der Teamrechnung doch bitte schön oben die Firma darauf stehen sollte. Da haben sie recht. Ich also wieder per Telefon und Mail am abklären.
Abends ist die Schwimmhalle recht voll. Habe schon wieder eine neue auf der Bahn. Ina fällt auf, dass in meiner Gruppe fast nur Mädels sind. Stimmt. Als ich Nicolas rausschicken will, um alle für mich allein zu haben, kann der gar nicht verstehen, warum. War auch nur ein Scherz. Meine zwei talentiertesten werde ich bald abgeben müssen. Dann beginnt mit allen Neuen wieder die beliebte Lernschrittfolge Kraulschwimmen.
Das Wasser ist wie immer schweinekalt. Die Bundeswehr spart vor allem an der Heizung. Also schneller schwimmen:

ES 300 m bel
2 x 250 K mit schnelle Rollwende, jede zweite Wende + 5 m max SG – 30“ Pause
100 lo bel
4 x 75 D Technik: D Ar Brett / D Be ohne Brett / 2 Armzüge links – 2 Armszüge rechts im Wechsel / D Ar mit B Be; je 30“ Pause
100 lo bel
2 x 250 B, schnelle Wende mit Tauchzug, jede zweite Wende + 5 m max SG – 30“ Pause
200 m AS
Danach noch Technikschulung Brustwende wer will
Ges: 2000 m

Ina gibt das Motto „Harmonie“ in Zusammenhang mit der Delfin-Geschichte aus. Wenn ich Brust Beine dazu mache ist spätestens nach 25 m nichts mehr harmonisch. Bei Helge auch nicht. Da fehlt es uns wohl etwas an der Beweglichkeit. Wir beißen uns trotzdem durch. Läuft eh nicht so richtig bei mir. Bis ich warm bin, ist das Training vorbei. Kann mich leider nie so richtig erwärmen, da ich vorher noch eine Gruppe coache und 300 m Einschwimmen ist mir zu kurz. Außerdem bin ich noch etwas steif von der Lauferei gestern. Auch die Rollwenden wollen nicht richtig.
Bei der Brustwende ist der kleine 10 m Kringel an der Leine das Ziel. Kräftig abstoßen, Kinn auf die Brust, Tauchzug. Trotzdem fehlen immer noch ein paar Zentimeterchen. Egal. Brustschwimmen ist bei meiner Schere eh total für die Katz.
Ich eröffne Ina, dass ich Ihre Schwimmprogramme poste. Dagegen hat sie nichts. Ich hoffe, Ihr wisst das zu würdigen.

Dienstag

Weiter Diskussionen mit der Schweiz. Aber man hilft mir unbürokratisch. Alles im Lot. Abends wieder Schreibtischarbeit. Ein Vater stellt nach 3 Monaten fest, dass wir Wettkampfergebnisse ins Netz gestellt haben und dass seine Tochter besser war als ein Mädel aus der Leistungsgruppe. Talent gegen Trainingsfleiß. Nur kommt sie nur einmal pro Woche und das auch nicht immer, so dass meine kleine und über ein Jahr jüngere Pauline sie über 50 B schon komplett abkocht. Ich antworte entsprechend.
Ansonsten genieße ich einen Heißhungeranfall (Geleeananas in Zartbitter, hmmmm) und einen sportfreien Abend.

Mittwoch

Zweite Einheit in der Früh am Berg. Verändere die Runde etwas und komme auf 205 Höhenmeter. Hat schon was für sich, schon um sieben Uhr morgens hellwach zu sein. Ist auch lockerer als letzte Woche. Trotzdem hurtig duschen, um meinen Zug nicht zu verpassen.
Mittags wieder auf die Inliner und auf dem Parkplatz vor dem alten Rewe-Markt Kringel drehen. Eine Dame, welche gerade dort Scheiben putzt, spricht mich an. Wie mal als so alter Sack noch Inline skaten könnte. Natürlich drück sie das freundlicher aus. Vielleicht sollte ich Haare und Bart ab sofort färben?
Abends muss Karin das Laufen und Kraftraum absagen, da sie überraschend auf eine Versammlung ihres Arbeitgebers muss. Also vertagen wir das Joggen auf Morgen. Da habe ich Urlaub und sie frei. Im Schwitz- und Stöhntempel spinne ich mich eine halbe Stunde hochfrequent ein und schwitze dabei wie ein Schwein. Zweimal zirkeln und dann an die Kraftmaschinen. Beine. Rücken. Bauch. Arme verkneife ich mir, da mein Schatz aufgelaufen ist, um mich abzuholen. Noch kurz Schultern dehnen (da hab ich Defizite in Sachen Strecklage Kraulschwimmen) und Rücken etwas lockern. Duschen. Eiweißdrink. Heia.

Donnerstag

Uärlauub.... Um acht raus. Lockere 10 km Runde rennen mit ABC und 2 Tempostücken. Karin ist nicht gut drauf und ich von gestern abend noch nicht ganz wieder frisch, also keine Sprints bis zum Anschlag, sondern nur etwas über WK Tempo.
Dann Frühstück. Ab in die Stadt, meinen Startplatz bezahlen. Nachmittags Besprechungen in meinem eigenen Betrieb. Auftragslage super bombig. Sollen wir neue Maschine kaufen oder nicht? Erstmal monatliche Kosten checken und prüfen ob der Staat was dazuschenkt. Entscheidung dann in 2 Wochen.
Abend wieder 13 Kinder durch die Halle scheuchen. Danach selbst ins wieder mal extrem kalte Naß:

ES 300 m
10 x 50 m R: Zugzahl verringern
100 lo
2 x 300 F, alle 100 m 12,5 m Sprint
100 lo
2 x 4 x 75 D Technik: De Ar Pb / De Be ohne Brett / D ges 2 AZ links, 2 AZ rechts iW / D Ar B Be - je 30" Pause
100 lo
300 B - Tauchzug Wende
300 AS
Ges 2900 m

Teile des Programms kennen wird schon vom Montag. Ja sind denn Brust- und Schmett-Spezialwochen? Auch Ina muss kurzfristig bei einem der letzten Schmett-Durchgänge auf Kraul umstellen. Entweder Entkräftung wie bei mir oder wieder die Schulter. Auf alle Fälle tröstlich, dass nicht nur ich kämpfen muss. Ansonsten flutscht es ganz gut. Habe nur meine Schwimmbrille verwechselt und muss jetzt mit einem schlecht sitzenden Etwas vorlieb nehmen.
Abends dann fetten Döner mit ordentlich Tzatziki. Wenn mein Kollege mittags immer kocht und das ganze Büro von Essendüften nur so schwimmt, kann etwas Knoblauchduft nicht schaden. Nur um Karin tut es mir etwas leid.

Freitag

Schatz hat Spätdienst und ich Gitarrenstunde. Also kein Sport. Stattdessen zaubere ich eine ordentliche Portion Nudeln mit Tomatensauce.

Samstag

Wird eng heute mit Sport. Ausschlafen. Frühstück. Etliches und einiges Einkaufen. Winterräder montieren. Eine Schubkarre Holz vom Garten auf den Dachboden schaffen. Kurz in mein Geschäft, bissl was schlossern. Lieber mache ich eine Sache zuende, als zwei Sachen nur halb. Und so mache ich lieber morgen eine richtig lange Einheit und heute alles andere fertig.
Überweisungsbeleg ist in der Post. Satte 47,00 € Kosten. Beim nächsten Mal, so es eins gibt, lass ich das wieder über meinen Freund Peter laufen, der ist Wahlschweizer, wie man so sagt. Das ist dann doch wesentlich günstiger.

Sonntag

Also nun: Start 10:45 Mountainbike. Drücke mich erst mal ein Stunde in direkter Nähe unserer Wohnung rum und fahre jeden Berg rauf und runter. Manchmal nicht ganz einfach, da es hier etliche Holzwege gibt, die dann plötzlich im Nichts enden und durch das ganz Laub, welches bergauf fahren zusätzlich schwierig macht. Kann aber, bis auf wenige ganz steile Rampen, meinen Puls unter 145 halten. Ist auch gut so, denn der heutige Tag ist ein wichtiger für die Psyche und vor der Winterpause eine gute Gelegenheit so was zu testen. Gigathlon als Single muss komplett aus dem Grundlagenbereich kommen, sonst überzieht man. So komme ich frohgemut nach knapp 2 Stunden in Wechselzone 1 an. Hfmittel 126, HF max 152.
Gut, dass ich trockene Oberbekleidung dabei habe. Geschwitzte Sachen über die Heizung, trockene an, schnell ein Mars verdrückt und ab auf die Inliner. Die Bergauf - Strecken sind heute rollsplittfrei, dafür, wie andere Teile der Piste auch, noch recht feucht und zudem von einer dünnen Schicht lehmige Erde bedeckt (das sind schließlich die Moorgrund-Gemeinden hier). Das macht die Sache nicht gerade griffiger. Ich also an den betreffenden Stellen kleine Schritte gemacht. Ich glaube, auch die Rollen müssten mal gewechselt werden. Auf Runde zwo treffe ich eine der Ausdauersport-Legenden des Werratals. Frank läuft einen lockeren 15er, in für mich diabolischer Geschwindigkeit. Er war schon beim Rennsteig-Ultra unter den ersten 10 und ist eine super Sportsmann. Da unsere Geschwindigkeiten dann doch zu unterschiedlich sind, trennen sich unsere Wege nach kurzer Zeit und er biegt ab.
Auf Runde drei fangen meine Inliner an zu quietschen. Fehlt da Öl? Nein. Bin wohl durch einen Dreckbatzen zu viel gefahren und plötzlich blockiert ein Rad. So sitze ich auf dem Allerwertesten auf dem Weg und versuche mit einem Schlüssel den Lehm aus den Kufen zu popeln. Nach 10 Minuten Popelei kann ich zumindest weiterfahren. Natürlich blockiert die selbe Rolle bei der nächsten prekären Stelle und ich lande weich im frisch gepflügten Acker. Weitere 500 m weiter versetzt es mich auf die Bankette, ich tänzele elegant den Schwung aus und kann ohne Sturz zurück auf das Asphaltband, nur um gleich darauf etwas zuviel in Rücklage zu gelangen. Es haut mich flach auf den Boden, aber wer gut schützt, der weich fällt. Und auf Runde vier rollen die Rollen auch wieder leidlich. 20 km. Heute zeigt der Polar-Höhenmesser 40 m pro Runde an. Auch gut. Zurück zu Wechselzone 1. Dann die inzwischen trockenen Klamotten wieder anziehen und erneut aufs Mountainbike.
Die gewählte Abkürzung nach Hause entpuppt sich als Umweg. Und langsam wird es duster. Aber der Riegel, den ich beim 2ten Wechsel verputzt habe, entfaltet seine Wirkung. Nachdem sich die Muskulatur wieder auf Radfahren umgestellt hat, fühle ich mich irgendwie bärenstark und lasse auch bergab richtig laufen. Werde mir aber dann doch endlich mal eine optische Radbrille machen lassen. Der Wind treibt mir dermaßen die Tränen in die Augen, dass ich die Piste kaum noch erkenne. Auf der Straße geht das noch halbwegs, aber im Wald ist das bedenklich. Gesamt Mountainbike 3:20 Stunden, 1100 HM.
Wieder zu Hause noch lockere 10 km mit meinem Schatz auslaufen. Puls mittel noch mal 128, also alles im grünen Bereich.
Die Einheit heute hat mir gezeigt, dass ich auch im Grundlagenbereich immer noch ausreichend leistungsfähig bin, wenn ich mich halbwegs vernünftig verpflege und nicht überziehe, dann nach hinten raus noch Körner habe und vor allem nach dem Training bzw. ersten Gigathlon-Tag nicht total breit bin. Das gibt etwas Sicherheit für mein Unterfangen. Abends: Köstritzer Schwarzbier. Und Fisch mit Currysauce.
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Keine Panik!
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