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Zitat von captain hook
Wenn das alles an dem bekloppten Konsumenten liegt, dann fragt man sich freilich, wozu Milliarden in Lobbyismus und Subventionen gepumpt wird, wenn der Konsument funktioniert weil er doof ist.
Man kann jetzt natürlich sagen, diese Instrumente funktionieren weil der Konsument doof ist...
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Es liegt meiner Ansicht nach an der Art und Weise unseres wirtschaftlichen Systems, quasi an inneren Gesetzmässigkeiten der Ökonomie, in denen wir alle in bestimmten Rollen funktionieren und welche das Bewusstsein der Menschen prägen. In der 68ger Zeit erschienen sehr viele soziologische Schriften, die sich mit dem sog. Waren- und Konsumfetischismus kritisch beschäftigten und manche Studentengruppen lehnten den Konsumismus ab, was sich aber nie auf das Verhalten breiter gesellschaftlicher Schichten übertrug bzw. auswirkte. Auch die ehemals konsumkritischen 68ger-Studenten erlagen später selbst bis auf wenige Ausnahmen dem Waren- / Konsumfetischismus, was sich leicht erklären lässt, obgleich sie nicht dümmer wurden.
Körbel betreibt Subsistenzwirtschaft für den eigenen Haushalt, d.h. produziert Lebensmittel für sich und Frau und verkauft vermutlich etwas (Olivenöl) an wenige Direktabnehmer. Das "Modell" ist nicht breit übertragbar (nur auf Einzelfälle), prägt aber, wenn ich das so sagen darf, sein Bewusstsein. Damit würde die Menschheit heute niemals satt werden. Sie produziert Waren für einen riesigen Warenmarkt (phasenweise sogar mit Überflussproduktion, wo Produkte vernichtet werden) und die Produzenten erhalten Lohn, es entstanden ganz andere ökonomische Verhältnisse, in denen die Waren losgelöst von den eigentlichen Produzenten angeboten werden und Bestandteil finanzieller Kreisläufe und Zwänge sind wie Du es auch beschrieben hast und dem ich zustimme.
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Grundsätzlich kann man glaube ich feststellen, dass es insgesamt betrachtet vielfältige Interessen gibt, dass der Konsum immer weiter steigt. Wird ja selbst in der dritten Welt als Errungenschaft gewertet, dass es da voran geht. Da gibt's eh viel größere Wachstumsraten als bei uns. Und wenn man sich die Argumente von Brasilien zum Regenwald anschaut... Warum sollen wir verzichten was die Industrienationen jahrzehntelang betrieben haben?
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