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Zitat von qbz
Ein Teil lehnt es ab, aus den von Dir genannten Gründen, ein anderer sieht Risiken, dass quasi aus dem BGE ein Wolf im Schafspelz gemacht werden könnte. (steuerfinanzierter, indirekter Lohnzuschuss, weil das BGE zu Lohnsenkungen führen kann, so dass real die Beschäftigten gleich viel haben, aber der Staat ein Teil davon inform des BGE bezahlt, und die Gewinnmargen damit steigen. Wie wäre das zu lösen?).
Meine Meinung:
Worauf sind die unterschiedlichen Konzepte, BGE wie Arbeitszeitverkürzung zurückzuführen? Und wie erklärt man sich, dass bei der Linke einerseits die Vorsitzende, Kathia Kippling, die Kommission zum BGE leitete und die BGE-Programmatik erarbeitete, andererseits eine Sahra Wagenknecht einem BGE ablehnend gegenübersteht wie auch die Gewerkschaften und die Linke (Partei) in der Frage sich viele Gedanken macht, wie ein konsistentes Programm aussieht.
Eine plausible Erklärung, die sich anbietet, findet man in den sich ändernden sozialen Strukturen. Die klassische Arbeiterschaft schrumpft immer mehr, es wird tendentiell schwieriger mit ihr als Kern und den dadurch schwächelnden Gewerkschaften allein, sozialpolitischen Fortschritt durchzusetzen; die andern Beschäftigtengruppen wie technische und wissenschaftliche Intelligenz werden grösser und bedeutsamer. Letztere erreicht man eher mit dem BGE.
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Wie sehr oft finde ich Deine Sichtweise und Deinen Blickwinkel auch in Bezug auf das BGE sehr interessant.
Leider geht es in den Gesellschaften indirekt und direkt doch in vielen Gruppen sehr darum Macht und Einfluß zu gewinnen oder zu mehren.
Das absolute Mindeste, was ein Großteil möchte, ist das zu erhalten, was in Bezug auf die genannten zwei Begriffe vorhanden ist.
In den Gruppen muss man meinem Eindruck nach sehr aufpassen, was man sagt und vor allem wo und in welchem Umfeld.
Einfach mal sein Innenleben ein bisschen nach außen kehren oder gar laut nachdenken wird recht oft hart abgestraft.
Auf der einen Seite empfinde ich es als lobensweret, wenn klipp und klar auch strategisch argumentiert wird und man sagt, wenn wir was für die und die Leute erreichen wollen, dann schaffen wir das umso wahrscheinlicher, je mehr "Verbündete" wir gewinnen.
Auf der anderen Seite will ich wissen, was jemand tatsächlich ethisch für wichtig und richtig hält und zwar auch sehr prinzipiell.
Ich meine, dass es zu spüren ist, dass sich der Weg Richtung BGE tendenziell geöffnet hat in den letzten Jahren, auch wenn es Rückschläge gab.
Das finde ich trotzdem schon mal erfreulich.
Schade finde ich, dass es wohl erst viele Menschen ganz direkt treffen muss bis der Einsatz oder die Anzahl der Leute so groß geworden ist, die sich entsprechend postiv zum BGE äußert so gewachsen ist, dass die Chancen stark steigen, es für viele Menschen einzuführen und auch beizubehalten.
Die meisten Menschen suchen in ihrem Leben nach irgendeinem Sinn - irgendwelchen Beschäftigungen, die sie als sinnerfüllt wahrnehmen können.
So sehe ich zumindest die Menschen grundsätzlich.
Einige haben sich in eine ziemlich destruktive Ecke zurückgezogen und ihnen ist es kaum mehr anzumerken, dass sie eigentlich auch so sind.
Sie reagieren in meinen Augen zynisch.
Man würde es merken oder merkt es öfter, wenn man sich mit ihnen so auseinadersetzt, dass sie bereit sind sich etwas zu öffnen.
Öffnen tue ich mich unter vier Augen oder so in der Regel eher jemandem gegenüber, dem ich abnehme, dass er Respekt vor mir hat.
Dieser Respekt zeigt sich z.B. darin, dass er sich Gedanken macht über von mir ihm gegenüber geäußerte Sichtweisen, die ihm relativ fremd sind und er nicht gleich in den Angriffsmodus umschaltet, wenn ihn da irgendetwas mal zunächst erschreckt, abstößt o.ä..
Schönen Wochenstart!