Zum eigentlichen Thema kann ich wenig beitragen, weil ich nicht weiß, wie der werte Threadersteller schwimmt. Generell schließe ich mich der Meinung an, dass alles über 1:40 Minuten auf 100 m auf ein grundlegendes Technikdefizit hinweist. Selbst alte Leute mit schlimmen körperlichen Einschränkungen können das ziemlich problemlos schwimmen, wenn sie denn schwimmen können. Das Schöne dabei: Die krassesten Fehler sind oft am leichtesten zu beheben.
Zitat:
Zitat von Kasrwatzmuff
Warum dies so ist, ist für mich eines der größten Rätsel der Schwimmgeschichte. Zumal mir das bislang auch noch niemand (sehr gute Schwimmer eingeschlossen) erklären konnte.
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Ich klinke mich hier ein, weil der Beinschlag auch für mich ein ziemlich großes Mysterium ist: Ich kann 25 m unter 30 Sekunden kicken; da wundert sich der durchschnittliche Triathlet während der gelernte Schwimmer herzlich lacht.
Was mich allerdings am meisten plagt, ist, dass ich nicht nachvollziehbar erklären kann, wie man den Beinschlag am leichtesten lernt. Wer mich kennt, findet das vermutlich wenig überraschend.
Ich meine, dass Flossen ganz gut dafür sorgen, dass eine produktive Bewegung erzwungen wird. Ich führe das darauf zurück, dass man durch die Flossen die vergrößerte Fläche des Fußes als Fixpunkt im Wasser nutzen kann und dadurch in der Lage ist, eine Art "stehende Welle" im gesamten Bein zu produzieren und zum ersten Mal die peitschenförmige gesuchte Bewegung spüren kann. Was man schon mal gespürt hat, kann man leichter nochmal erzeugen. Und ich persönlich kicke ganz gerne mit Schnorchel, weil ich mich dabei wirklich auf die Beine konzentrieren kann und nicht dauernd die Wasserlage dadurch versaut wird, dass ich Luft holen muss.
Vor kurzem, auf dem Weg in den Urlaub, habe ich mir wieder einmal Sheila Taorminas Swim Speed Secrets vorgenommen und die "unwichtigen" Teile nachgelesen. Bei den "unwichtigen" Teilen hat sie die Ausführung des Beinschlags erklärt. Ich habe diese Handlungsanweisung nachvollzogen und neige dazu, ihr zuzustimmen: Es braucht weniger Konzentration auf das Fußgelenk und die entsprechende Mobilität (darauf habe ich sehr geachtet) und mehr darauf, den oberen Teil des Beines ins Wasser zu drücken und dann das Bein zu strecken. Das Fußgelenk kann dann gar nicht mehr anders als den persönlichen Bewegungsspielraum auszunutzen, der auch bei vielen steifen Böcken für den Zweck komplett ausreichend ist. Der Zweck ist in diesem Fall, sich nicht rückwärts zu bewegen. Viel Erfolg dabei!
Hier
ein Link zur passenden Stelle – die Erläuterungen dazu sind auch sehr erhellend – und meine deutsche Übersetzung der Handlungsanweisung:
- Knie beugen
- Hüfte beugen (Oberschenkel ins Wasser drücken)
- Bein strecken
- Oberschenkel und Wade wieder an die Wasseroberfläche heben
Mein Tipp: Einfach mal ausprobieren, ob es nicht wirklich so einfach sein kann.
