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Alt 18.07.2020, 21:37   #565
Acula
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.12.2013
Beiträge: 2.461
Zitat:
Zitat von Adept Beitrag anzeigen
Zum: Ich würde eher bezweifeln, dass die Störfaktoren nivelliert werden. Ich würde eher schätzen, dass sie noch größer werden.

Verstehe ich nicht. Agenommen die Stichprobe ist n=3 und wir haben da einen Ausreisser, bei dem die Leistungswerte trotz HIT schlechter werden, weil er halt jeden Abend einen Saufen geht (=Störfaktor). Dieser Ausreisser würde zu einem Drittel in die Analyse eingehen und das Ergebnis deutlich verzerren. Bei einer Stichprobe von n=100 wäre die Verzerrung nur 3%. Diese Ueberlegung kann man jetzt auf jeden Ausreisser applizieren.

Eine Stichprobe von n=1 sagt sehr wenig aus. Gerade weil die Trainingswissenschaft sehr komplex ist und das Trainigsprinzip der Individualität eine grosse Rolle spielt.

Daher würde ich gerne so viele Ergebnisse von einzelnen Athleten wie möglich sehen. Insbesondere in dem oben genannten Fall würde mich interessieren, ob die wesentlich niedrigere HF noch zu einem Stimulus führt. Der Theorie nach wird der VO2max Stimulus erst bei 90% der HFmax gesetzt und je höher die Dauer in dem Bereich, desto höher der Stimulus. Wenn das sich bewahrheitet, wäre es völlig egal, ob man HIT über IE (Internitted Excersises zB 30/30) oder längere Intervalle macht (zB. 4x4 oder 4x8) und es wäre auch die Leistung egal, die man fährt. Bisher ist das nur eine Annahme, die Seiler/Ronnestad/Stöggl und wie sie alle heissen verfolgen.

Diese Diskussion hatte ich auch schon mit Captain Hook. Da hätte mich interessiert, welche HF-Raten er fährt. Vielleicht liest er ja mit...
Eine größere Stichprobe eliminiert nicht alle Störfaktoren. Klar Ausreißer werden reduziert, aber ohne die Kontrolle von Störfaktoren und anderen Einflussfaktoren erhöht die Stichprobengröße nicht zwangsläufig die Präzision der Daten.

Das n=1 bezieht sich ja auch nicht auf ein Studiensetting, sondern den Umgang mit sich selbst. Erkenntnisse aus Studien und Beobachtungen an größeren Grundgesamtheiten müssen wir ja auf ein Individuum runterbrechen und dort erneut durch trial and error überprüfen.

Wie necon schon schrieb, gibt es ja aktuell keinen “Gewinner“ unter den Intervallformen. Dennoch zeigt Seiler ja, dass es große Unterschiede zwischen den IVs gibt bei Parametern wie dem Blutlaktatspiegel. Sie mögen also im Endergebnis ähnlich effektiv sein, trainieren aber nicht das exakt gleiche. Ich denke dies zeigt auch ein Stück weit, dass dieser Fokus auf einzelne Leistungsparameter einfach nicht nah genug an der Realität ist. Der VO2max Reiz wird definitiv nicht erst bei 90% HFmax einsetzen. Jedes Training trainiert auch die VO2max, er wird aber vermutlich erst hier spezifisch werden.

Die HF als alleinigen Gradmesser zu nehmen sehe ich auch ein Stück weit skeptisch. Ich kenne es zB von mir, dass ich meine HF an manchen Tagen einfach nicht so hoch bekomme wie an anderen, obwohl ich die gleiche Leistung trete. Dank Powermeter kann man das ja präzise nachverfolgen. Meine Stoffwechselaktivitär wird aber mit Sicherheit ähnlich gewesen sein, da die Effizienz des Körpers in so kurzer Zeit eher nicht sehr stark schwankt.
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