Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die (so weit entfernte) Zukunft betreffen
Ich finde es faszinierend, wie solche Prognosen mit scheinbar genauen Zahlen ohne Fehlerbalkenangabe als hoch wahrscheinliche Szenarien gelesen werden. Es sind ja einfach Modellergebnisse bzw. Zukunftshypothesen, die auf einer Vielzahl von Annahmen basieren, die alle Streuungen in ihrer Genauigkeit und Wahrscheinlichkeit unterliegen - und eine Vielzahl von tatsächlichen Entwicklungen gar nicht berücksichtigen können (Kriege, gesellschaftliche und politische Umwälzungen besonders in Folge von wachsender Migration aus übervölkerten Gebieten, technische Entwicklungen, ...). Daß die Modelle sich von denen vor 15 Jahren kaum unterscheiden, ist u.a. daraus abzulesen, daß damals noch das Maximum auf das Jahr 2050 gelegt wurde, jetzt ist es bei 2065 - ist wohl wie mit der Fusionskonstante. Auch wenn vieles von den Trends eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat, es kann so oder eben anders kommen, mit gleicher Wahrscheinlichkeit. Und ich finde es auch ziemlich egal, welche Länder in 50 Jahren weltweit dominieren, die reichsten oder mächtigsten sind - entscheidender ist es, ob weltweit mehr oder weniger Menschen frei und selbstbestimmt in Wohlstand leben werden, oder eher in ideologisch gelenkten Diktaturen, oder gar in Angst, Krieg, Not.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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