Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Dein Satz in den Klammern ist für mich die Schlüsselstelle: jede Kultur schreibt der Bildung eine unterschiedliche Bedeutung zu im Vergleich zu anderen Werten. In meiner Heimat gilt als Bildung immer noch primär die klassische, humanistisch-geisteswissenschaftliche Bildung, alles andere hat weniger Ansehen und Wert. Hierzulande gewinnen die MINT-fächer zunehmend an Bedeutung. Und für viele Muslime ist Bildung primär die genaue Kenntnis des Korans, dem alles andere untergeordnet wird. In einem Land ist eher Fakten-lernen im Fokus, in anderen eher freies Denken und Kombinieren. Aber in einem Land können nicht alle Wertesysteme zum gleichen Ergebnis führen. Erfolg im Leben erfordert die "richtige" Bildung, die den Anforderungen des jeweiligen Landes entspricht. Mißerfolg ist dann aber oft nicht Folge von Diskriminierung, sondern von falschen Bildungsvorstellungen der jeweiligen Gruppe.
Abgesehen davon, daß wohl ein politisch rechtes Lager nicht weniger existenzberechtigt ist, wie ein linkes Lager, und keiner einen Grund haben sollte, seine Präferenz zu verbergen: Biodeutsch habe ich hier im Forum gelernt, und wende es an, um Mißverständnisse zu vermeiden (habe ich kürzlich schon mal erklärt): für mich ist (weil ich damit aufgewachsen bin, daß in Rumänien Rumänen, Ungarn, Deutsche etc. leben) "Deutscher" oder "Türke" die Bedeutung einer Volks- bzw. Kulturzugehörigkeit. In Deutschland wird "Deutscher" mit dem Besitz eines deutschen Passes, also deutscher Staatsangehöriger gleichgesetzt, so daß ich ständig mißverstanden werde. Biodeutsch soll einfach klarmachen, daß ich damit nicht alle Passinhaber meine, da es verschiedene Volkszugehörigkeiten in jedem Land gibt. Ich mag das Wort nicht besonders; wenn Du einen besseren Vorschlag hast, wie ich das kurz und klar ausdrücken kann, nehme ich es gerne an.
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Zum 1. Absatz: Du stellst generalisierte Behauptungen auf, die einfach nur falsch sind. Das ständige wiederholen dieser macht sie nicht richtiger.
Zum 2. Absatz: Es gibt keine Kategorisierung, wie Du sie hier vornimmst. Jedenfalls kennt der Politik/sozialwissenschftliche Diskurs meines Wissens diese Unterscheidung nicht. Aus meiner Sicht ist sie auch schlichtweg irrelevant.
Zum rechten und linken Lager. Grds gebe ich Dir da recht, es gibt aber Einschränkungen, nämlich immer dann, wenn unser GG in Frage gestellt wird (gilt natürlich für beide Lager) + mit dem rechten Lager hat unser Land eine ganz spezielle Vorgeschichte, diese sollte und darf nicht vergessen werden, hier sollten wir besonders genau hinschauen. Daher wird aus meiner Sicht dem rechten Lager viel zu viel durchgehen gelassen. Stichwort: Darf eine Demokratie sich gegen die Feinde der Demokratie zur Wehr setzen? Ich meine ja, sie sollte das sogar unbedingt.
An dem Punkt ging es mir eher darum, dass gerade von Rechten immer wieder behauptet wird, dass sie nicht recht seien. Dies höre ich aus linken Milieus nicht. Gehörtest Du nicht auch schon dazu? Woher Du den Begriff hast spielt ja keine Rolle. Möchtest Du als Angehöriger des rechten Milieus identifiziert werden benutze ihn ruhig weiter, falls nicht lass es sein. Noch viel sinnvoller wäre es mal darüber nachzudenken, ob nicht die komplette Unterscheidung sinnlos ist (und rassistisches Gedankengut offenlegt - apropos, ja, widerspricht unserer Verfassung

).