Einen Aspekt wollte ich noch los werden: Ich finde die Rassismusdebatte sollte sehr sorgfältig und differenziert geführt werden. Nur weil es in der Polizeibehörde strukturellen Rassismus gibt, bedeutet das nicht zwangsweise, dass es Polizeibeamte gibt, die eine rassistische Geisteshaltung haben bzw. das die deutsche Polizei ein Problem mit Rassisten in ihren Reihen hat.
Ebenso gilt das für einzelne rassistische Vorurteile meine ich. Solche lassen ja nicht zwingend auf eine rassistische Geisteshaltung schließen. Strukturellen Rassismus bei der Polizei und NSU/NSU2.0 in einem Debattenstrang zu nennen ist deshalb wahrscheinlich nicht zielführend.
Letztlich - das wurde aber auch schon indirekt angesprochen - werden Weltbilder im Allgemeinen hauptsächlich durch das tatsächliche Leben geprägt, dass jemand lebt, weniger durch theoretische Überlegungen. Handlungen vor dem Hintergrund des eigenen subjektiv Erlebten sind deshalb ja nicht zwingend ein Indiz für eine rassistische Geisteshaltung, selbst wenn die Handlung als solche objektiv rassistisch diskriminierend sein mag.
