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Zitat von qbz
Offenbar hat es sich noch nicht überall herumgesprochen, dass die Selektion auch schon viel früher anfängt. Hast Du mal eine Statistik gesehen, aus der hervorgeht, dass weniger Frauen als Männer eine Professur übernehmen, weniger Migranten als Biodeutsche Polizisten werden wollen oder woher weisst Du das alles?
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Ich sehe z.B. den Anteil weiblicher Bewerber bei uns, wie auch den Anteil weiblicher Ingenieursstudenten (hier: je "Hardware-lastiger", desto weniger, relativ viele Informatiker und Elektroniker, kaum Maschinenbauer). Ich las auch kürzlich (finde es auf die schnelle nicht), daß z.B. in Schweden, wo die Bedingungen für Gleichberechtigung im Berufsleben (und Berufswahl) besonders günstig sind, inzwischen weniger Frauen MINT-Berufe ergreifen, und sie bei völliger Freiheit in ihrer Wahl wieder öfter typische "Frauenberufe" wählen, als noch die letzte Generation. Vielleicht gibt es doch gewisse Unterschiede zwischen den Geschlechtern die nicht durch die Erziehung bedingt sind (im statistischen Querschnitt, das heisst natürlich nicht, daß es immer auch höchst fähige Ingenieurinnen und talentierte Schneider oder Kindergärtner gibt).
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Zitat von qbz
Weil es ohne eine Entwicklung in diese Richtung keine Integration geben wird.
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Falsch. Erstens beweisen es viele gut integrierte Frauen und Migranten, die ihre Position erfüllen. Zweitens: Integration ist primär die Bringschuld dessen, der sich integrieren will. Quoten-Integrierte werden immer als Fremdkörper betrachtet, die ohne eigenen Verdienst zu ihrer Position kommen. Wo es auf die Qualifikation ankommt, ist Quote schädlich. Die Idee erinnert an die Welt meiner Kindheit, wo Kinder von Intellektuellen meist nicht studieren durften, da es darum ging, den Kindern der Arbeiter Studienplätze zu sichern. Die Fähigkeit, dem Studium zu folgen, war nebensächlich - mit fatalen Folgen für die Wirtschaft dieser Länder.
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Zitat von qbz
Meine Zusammenfassung, das Migranten an der Diskriminierung selbst schuld seien, bezog sich darauf, dass Steffi schrieb, wenn Schwarze keine Wohnung finden, "Vllt sollten sich In deinem Beispiel die Schwarzen eher bei den Landsleuten beschweren die sich hier daneben Benehmen." und analoge Argumente.
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Das Verhalten der Gruppe fällt immer auf den Einzelnen zurück. Wenn eine Gruppe überwiegend negativ erlebt wurde, ist es fast unmöglich , einzelnen Mitgliedern wirklich ohne Vorbehalte zu begegnen. Das ist zutiefst menschlich. Auch ein Schwarzer, der häufig von Weißen schlecht behandelt wurde, wird sich Dir oder mir nur mit Vorbehalten nähern, egal wie wenig rassistisch wir als einzelne sind. Nicht nur der Farbige bekommt schwer eine Wohnung hierzulande; in schwarzen Vierteln in den USA ist auch ein weißer Nachbar wenig gerne gesehen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, der sich aber primär an seiner nächsten Gruppe orientiert, und sich gegen andersartige abgrenzt. Problematisch ist nur, wenn ein Ranking anfängt und Gruppen als minderwertig gesehen werden.