gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainiere für Deinen Traum.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Stuttgart Randale
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 25.06.2020, 13:46   #152
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.114
Also wenn ich hier schon namentlich genannt werde kann ich mal kurz meine Meinung, die sich auf meine in mittlerweile doch vielen Dienstjahre gesammelte Erfahrung und verschiedensten Bereichen der Polizei beruht, kund tun.

Ich sehe in den aktuellen Ausschreitungen die Folge aus einer Kombination aus der Inkonsequenz staatlichen Handelns, Kuscheljustiz und einer Politik wie auch einem Journalismus der moralinübersättigt aus dem Elfenbeinturm der heilen Welt über die "Probleme" anderer philosophiert.

Man muss sich das mal zu Gemüte führen. Da tanzt ein psychisch kranker Mensch in Bremen mit einem großen Messer in der Hand vor vier Polizisten herum. Aus vorangegangenen Einsätzen weiß man um sein Gewaltpotential. Er wird gefühlt 100 mal deutlich aufgefordert das Messer fallen zu lassen, während 4 Mündungen auf ihn zielen, es wird ein Reizstoffsprühgerät eingesetzt und letztendlich kommt es zum leider tödlichen Schusswaffengebrauch, weil er mit erhobenem Messer auf einen Polizeibeamten zustürmt. Und was wird diskutiert? Die interkulturelle Kompetenz der eingesetzten Polizeibeamten. Man hätte ihn ja auch in anderen Sprachen auffordern müssen...

Dann haben wir eine nachträglich als Satire (hohoho) bezeichnete Kolumne in der TAZ, wo man alle Polizisten zu Müll erklärt. Ja Satire darf alles, ABER ich hätte gern mal den #Aufschrei gesehen, wenn man hier die Berufsgruppe der Polizisten gegen eine Ethnie, Glaubensgemeinschaft oder einer sexuellen Orientierung ausgetauscht hätte.

Dann haben wir Politiker, die öffentlich als Beißreflex auf jegliche Maßnahmen der Exekutive gegen "Wählerstimmen" der Polizei einen latenten Rechtsradikalismus unterstellen.

Dann gibt es plötzlich in Berlin ein Gesetz, dass den gesamten öffentlichen Dienst unter Rassismusgeneralverdacht stellt und der jeweilige des Rassismus Bezichtigte seine Unschuld beweisen muss.

In Stuttgart schmeißt einer vor den Augen der Beamten ein Tütchen Gras weg (die dadurch zum Handeln gezwungen werden / Legalitätsprinzip) und als dieser dann entsprechend kontrolliert werden soll, kommt es zu den bekannten Ausschreitungen.

und vieles mehr.

Die Auswirkungen davon sehen wir im täglichen Umgang mit dem polizeilichen Gegenüber. Trifft man Maßnahmen ist man Nazi.



Wo leben wir denn? In einem Land in dem die Berichterstattung über die amerikanische Polizei wichtiger ist, als dass in Offenbach (?) ein Parkhaus bewusst in Brand gesetzt wird, um Einsatzkräfte in einen Hinterhalt zu locken um sie mit Steinen zu bewerfen?


In letzter Konsequenz gibt es dann eben solche Vorfälle wie in Stuttgart, wo sich plötzlich ein entsprechendes Gewaltpotential entlädt und man diesem dank fehlendem Standing und Rückhalt der Polizei nicht mehr Herr wird. Für mich eben eine klare Folge von Appeasement den Kriminellen gegenüber und Diskreditierung der Exekutive bei gleichzeitigem Stellenabbau und schlechter Ausrüstung.



Ob die Migration damit jetzt etwas zu tun hat oder nicht, mag jeder für sich selber bewerten. Ich für meinen Teil finde Gespräche darüber mit integrierten Migranten sehr aufschlussreich.

Ich habe auch resigniert, was die Entwicklung angeht und bin froh hier in der ostfriesischen Abgeschiedenheit zu leben, wo die Welt in Ansätzen noch in Ordnung ist. Der Zug ist abgefahren. Deutschland hat sich erheblich verändert und ob dies noch ein Land ist in dem ich gut und gerne lebe, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Man sagt ja immer so schön, dass Geschichte sich wiederholt:

Für mich hat die Zeit gerade viel gemeinsam mit der Zeit in Frankreich vor der französischen Revolution. Wir haben eine elitäre Schicht, der es recht gut geht und die sich natürlich auch nahezu ausschließlich in ihrer Filterblase bewegt. Dieses Forum ist ein sehr schönes Beispiel dafür. Dem entgegen stehen viele, denen es insbesondere jetzt, wo eine starke Rezession droht, nicht sonderlich gut geht. Es brodelt an allen Ecken und Enden und es reichen leichte Temperaturschwankungen, um den Topf zum Überkochen zu bringen. Über die Jahre wurde leider so sehr am Geschirr gespart, dass man damit das Überkochen nur noch sehr eingeschränkt kontrollieren oder ausbremsen kann.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard

Geändert von noam (25.06.2020 um 14:04 Uhr).
noam ist offline   Mit Zitat antworten