Das mag wohl sein. Spielt es zahlenmäßig eine Rolle? Mir ist keine Person bekannt, die zu Beginn eines Studiengangs in deutscher Sprache zusätzlich Hebräisch und Griechisch auf einem akademischen Niveau beherrschte (und zudem oft noch Latein, um die Schriften des Katholizismus lesen zu können). Ich bin weiterhin der Meinung, dass es sich in praktisch allen Fällen um Schnellkurse in den Unis oder Fachhochschulen handelt.
Die Dauer eines solchen Schnellkurses beträgt in der Regel fünf oder sechs Wochen (weil es sich oft um Ferienkurse handelt).
Beleg: Kursangebot der EKD (PDF). Normalerweise werden diese Kurse, obwohl sie als Voraussetzung gelten, erst
während des Studiums begonnen; der Prüfungsnachweis wird sozusagen "nachgereicht".
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Mein Hauptpunkt war die Albernheit dieser Sprachkurse angesichts der unbestreitbaren Tatsache, dass die Worte in der Bibel überhaupt nicht die "wahren" Worte von Jesus enthalten
können. Dieser Umstand wird allen Studenten auch während des Studiums bewusst, da das Zustandekommen der Bibel ein Teil des Lehrstoffes ist (ausgenommen bei evangelikalen Studiengängen, die aber kaum irgendwo anerkannt werden).
Dieser Widerspruch wird auch noch aus einer weiteren Perspektive deutlich. Die Urschriften
klären nämlich keinen Sachverhalt, sondern sie
verhindern eine Klärung. Das ergibt sich aus der Mehrdeutigkeit vieler griechischer und ganz besonders der hebräischen Begriffe. Die Studenten lernen also nicht, was tatsächlich in der Bibel gemeint ist, sondern im Gegenteil, dass es
prinzipiell unmöglich ist, dies eindeutig festzustellen. Das ganze Studium ist ab diesem Punkt eine Übung in Sinnlosigkeit und Selbstbetrug.
In den Gemeinden wird indessen fleißig gepredigt, dass man im Besitz der höchsten Wahrheit und Gewissheit wäre. Wer sich aber mit Theologie etwas auskennt, weiß, dass dies gelogen sein
muss, weil erstens die Entstehung der Quellen es nicht zulässt, und weil zweitens die Übersetzungen mehrdeutig sein
müssen.