Zitat:
Zitat von Klugschnacker
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Verbreitete Jesus eine fortschrittliche Ethik?
Teilweise ja. Vor allem in seiner Botschaft der bedingungslosen Vergebung. Laut Jesus vergibt Gott den Menschen ihre Sünden, wenn sie bereuen. Und zwar einfach so, ohne ein vorausgehendes Sühneopfer. Das war ein Unterschied zum Alten Testament und zu den Religionen, die im dortigen Kulturkreis üblich waren. Ich komme später auf diesen Punkt zurück, da er von nachfolgenden Theologen in sein Gegenteil verkehrt wurde: Plötzlich braucht Gott angeblich das Sühneopfer des gekreuzigten Sohnes. Es ist das Gegenteil dessen, was Jesus für richtig hielt.
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Im letzten Punkt wird deutlich, wie sehr sich die Gottesvorstellung, welche Jesus hatte, von der der Christen unterscheidet. Der Gott, an den Jesus glaubte, brauchte kein notwendiges Opfer und auch keine anderen äußerlichen Beweise für die Vergebung von Sünden. Wenn man an Jesus, der im religiösen Sinne voll und ganz ins Judentum gehört, etwas originell und besonders finden will, ist es doch dieser Punkt der bedingungslosen Sündenvergebung durch Gott.
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Danke für die Zusammenfassung Deiner Lektüre! Vor allem die Erwartung eines nahen Weltendes scheint mir besonders charakteristisch für die Juden (Urchristen), welche sich auf einen Jesus bezogen.
Ethik:
Calvin lehrte meiner Ansicht nach, dass es ausschliesslich von der Gnade Gottes abhängt, wem Gott vergibt und wer ins Himmelreich kommt und wer nicht. Wer zu den Auserwählten gehört und wer nicht, ist schon vor der Geburt durch Gott selbst entschieden und festgelegt. (Prädestinations- und Gnadenlehre Calvins).