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Die Grenzen elterlicher Erziehung sowie der Erzieher, Lehrer usf. führte mir ein vierjähriges Mädchen Paula (Name geändert) in einem der ersten Berliner Kinderläden in den 70ziger Jahren vor, in dem ich während meines Studiums die Kinder halbtags betreute. Die Eltern arbeiteten als Akademiker und die Mutter legte sehr viel wert auf die Gleichberechtigung in der Familie und auch bei der Kleidung. Die Augen von Paula glänzten aber zum Entsetzen der Mutter vor jedem Schuhgeschäft am meisten bei den High Heels. Sie trug natürlich immer Schuhe, Kleidung und Frisur, welche sie deutlich als Mädchen charakterisierten, kein Bock auf Jeans und Latzhosen. Der Mutter fiel das sehr, sehr schwer anzusehen und sie thematisierte das häufiger. Ich lernte: Die Eltern müssen sich damit abfinden, dass die Kinder schon früh, spätestens in der Pubertät eine eigene Geschlechtsidentitätsentwicklung nehmen, egal in welche Richtung, emanzipiert, neutral, konservativ, hetero-, homo-, bi-, transsexuell, unabhängig von den Eltern und Erziehungspersonen.
Geändert von qbz (26.05.2020 um 17:03 Uhr).
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