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Zitat von Trillerpfeife
nur mal so ganz konkret zum Thema gefragt:
Wie lange muss ich mich denn dann mit der Meinung "Corona ist nicht schlimmer als eine Grippe" befassen um mir ein Urteil bilden zu dürfen?
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Du darfst Dir auch ohne nachzudenken ein Urteil bilden. fundierter wird es, wenn Du zumindest so lange Zeit nimmst, bis du den Bezug der Aussage nachvollziehst. Für manche ist das einfach ein pauschal dahingesagter Spruch, ohne daß sie wüßten, wie sie es begründen sollen, oder was sie genau meinen. Das ist inkompetent und zu ignorieren. Für andere ist die Aussage aber auf die Gesamt-Übersterblichkeit im Vergleich mit anderen Jahren in Deutschland bezogen, sowie auf die Sterbewahrscheinlichkeit der Allgemeinbevölkerung. Da ist der Vergleich nicht mehr abwegig, sonder man kann darüber diskutieren, wo der Vergleich stimmt, und wo es im Detail Abweichungen gibt (Verlauf der Erkrankung, schwere der schweren Fälle, übertagungswege, etc.). Erst diese Diffrenzierung ergibt die Meinung (und es bleibt Meinung, noch nicht beweisbar), ob die Maßnahmen überzogen erscheinen, oder nicht.
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Zitat von Vicky
Das wiederum sehe ich nicht so. Es ist unnötig, sich vertieft mit Themen zu beschäftigen, die nachweislich falsch oder Unsinn sind... zum Beispiel...
Muss ich darauf eingehen, wenn mir jemand voller Inbrunst erklärt, dass die Erde flach sei? " Flat Earthers"
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Zitat von Vicky
Das viel zu schnell hingeschriebene "nachweislich" tausche ich gern gegen ein "offenkundig" aus... 
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Darin sehe ich ein großes Problem der Diskussion: die Corona-Protestler werden über einen Kamm in das Lager der Verschwörungstheorien verschoben, ohne zu erkennen, daß es darin auch sehr wohl diskussionswürdige Anliegen gibt. Die Diskussion dreht sich nur noch um abstruse und rechtsextreme Inhalte, und gar nicht mehr um Corona - was den Eindruck erweckt, daß eine Kritik an der aktuellen Politik bereits in Richtung Verfassungsfeindlichkeit geht, oder zumindest in keinem Fall ernstzunehmen sein kann. Q.e.d.:
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Zitat von Vicky
Ich habe übrigens noch immer nicht so richtig verstanden, wogegen genau die Leute da demonstrieren.
Also was genau wollen die Leute denn eigentlich? Ich bitte um sachdienliche Hinweise... 
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Hierbei könnte es helfen, selber hinzugehen, und mit den Leuten reden (statt auf Randerscheinungen fokussierte Medienberichte zu lesen), oder zumindest jemanden suchen, der selber dort war, oder Teilnehmerberichte suchen (
hier ein verpönter Link dazu). Was ich davon mitbekommen habe: die meisten "normalen" die hingehen, haben keine klare Agenda, und sind auch nicht organisiert, sie folgen irgendeinem lokalen Aufruf - darum ist es auch schwierig, sich organisatorisch von den unerwünschten Teilnehmern abzusetzen. Sie emfpinden die Bedrohungslage auf Grund ihres Verständnisses der Informationen als weniger bedrohlich, als öffentlich dargestellt, und sehen einen zu hohen Preis, den die Maßnahmen fordern im Vergleich zum Nutzen. Die einen wollen möglichst in der Kinderbetreuung (oder Betreuung von Angehörigen) endlich Entlastung, die anderen möchten ihre Firma wieder betreiben können, Manche wollen widersprüchliche oder irrationale Maßnahmen korrigiert sehen, wieder andere wünschen eine Fokussierung der Maßnahmen auf Risikogruppen, um wieder mehr Normalität erleben zu können, u.v.a.m. Gemeinsam dürfte allen ihre von der Politik abweichende Risikowahrnehmung sein und ihre Einschätzung, was verhältnismäßig ist.