Zitat:
Zitat von Shangri-La
Ach nee, lieber nicht..... 
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Von der Werkstattfront nix weltbewegendes.
Zwo Tage, inkl. Freitagabend eigentlich fast drei, unterm Bulli gelegen und gezangelt, Radln nur zum Bäcker.
Glorreicherweise hing bei dem Freitag ein Schild in der Tür, es sei geschlossen, weil sein Ofen defekt sei.
Obwohl ich dadurch genötigt war, mich nen Tag lang mit Aufbackbrötchen, die ich ansonsten hasse wie die Pest und nur fürn Fall der Fälle (wenn beim Bäcker der Ofen ausfällt oder ich dank Corona mal nicht rausdürfte oder so) zuhause hab, fand ichs klasse, hängt der Laden ja nicht an irgendner Kette oder die Girls im Verkauf schieben nebenher den Krempel, den sie verhökern, selbst noch in nen Bräter in der Ecke, was für mich und jene Kette hier, die schon mit Ihrem Namen 'Der Brotmacher' andeutet, wess' Geistes Kind sie ist, nix mehr mit Backen zu tun hat.
Wie auch immer: zur Feier des Tages hab ich denen nicht nur ein Brot sondern auch gleich noch ne Brezel dazu abgekauft.
So konnts also frisch gestärkt gestern richtig losgehn.
Es ist jedesmal frustrierend zu sehen, wie verbaut und verwinkelt diese Kiste ist, obwohl sie noch so gut wie nix drinnen hat.
Gut ok, Klima, das wars auch schon.
Aber dafür, dass dieser Fünfzylinder bei VW eine tragende Säule sowohl bei den Dieseln als auch Benzinern (immer noch) ist, ist er ganz schön idiotisch aufgebaut mit seinen zahlreichen, rund um den Motor verteilten Wasseranschlussstutzen, der aussen angeflanschten Ölpumpe und den zwei Zahnriemen: auf der einen Seite (eben vor der Ölpumpe, wo für jeden Wechsel des Riemens drei Schrauben der Ölpumpe entfernt werden müssen, was der dauerhaften Dichtigkeit nicht so richtig zuträglich ist) der für den Antrieb der Ventilsteuerung (gemeinhin Nockenwelle genannt) und auf der andern Seite wieder nach unten, zur Einspritzpumpe, die bei allen anderen (Diesel-)Motoren die ich kenne, an dem einzigen Zahnriemen für die Nockenwelle mitangetrieben wird.
Also, wassn Gefrett!
Um die Ölpumpe abzudichten, muss der komplette Riementrieb der Ventilsteuerung wieder raus, davor sitzt noch der Keilriemen, der die restlichen Nebenaggregate wie Lichtmaschine, Lenkhelfpumpe und Klimakompressor antreibt, ausserdem muss die Ölwanne runter, die allerdings wiederum zwischen Getriebe auf der einen und der Zahnriemenverkleidung auf der andern Seite eingezwängt ist und weils dadurch immer noch zu einfach wäre, die da rauszueseln, gibts natürlich noch drei Schrauben, die man schonmal gar nicht sieht und nur erfühlen kann, wenn man weiss, dass sie da sind.
Selbstredend benötigt man drei verschiedene Werkzeuge dazu und eine Schraube ist so genial angeordnet, dass sie zwar mit Müh und Not rauszukriegen ist und dann einfach runterfällt, man aber ums Verrecken nicht gescheit an die Schraube selbst hinfassen kann, sondern nur mit nem abgewinkelten bzw. gekröpften Schraubenschlüssel so halbwegs drankommt.
Um die wieder reinzukriegen, musst ich mich halb rückwärts aufm Grubenrand liegend mit den Beinen in die Grube spreizen, um mit kunstvoll verdrehtem Arm hinterm Rücken die Schraube nach Gefühl in ihre Bohrung zu bugsieren.
In der andern am liebsten direkt das Telefon mit der 112 schon gewählt, denn wenn ich da abgerutscht wäre, häts mich runtergebeutelt, aber der Arm wär oben geblieben.
Wassn Schice, ich könnt immer noch kotzen, wenn ich dran denk, wie man so nen Dreck zusammenschustern kann.
Sicherlich geht das in der Werkstatt geschmeidiger, wenn man per Hebebühne die Fuhre passend in die Höhe oder runter fahrn kann und das zudem öfter machen muss und dementsprechend die nötigen Kniffe (und Schrauben wie deren Positionen) kennt, aber das macht das Konstrukt als solches nicht besser.
Und apropos Fachwerkstatt: da hab ich ja meine Teile her.
Und erfreulicherweise fand ich zwei Wasseranschlussstutzen passend wie deren Dichtringe dazu auch, die Ölwannendichtung dito, aber alles, was ich an Schrauben bestellt hatte (diverse müssen nach einmaligem Gebrauch erneuert werden), war zu lang.
Klar, besser als zu kurz aber säg mal ne Spezialschraube aus zähem Stahl mit 18mm Durchmesser an und feil ne Fase rundum dran...
Der Rest war einfacher, wenngleich zahlreicher.
Also unterm Strich war ich heut Abend froh, als die Karre wieder lief und die Runde ummen Block überstanden hatte, ohne dass die Ventile im Kolben steckten oder mir die Büchse die neu verabreichten Betriebsstoffe wieder ausgespuckt hätte.
Da lässt sichs verschmerzen, dass es wenig Ausdauerbewegung auf zwei Beinen oder Rädern gab...
Und 50x aus der Grube klettern wie stets mit Hohlkreuz und Kopf nach oben geneigt und Händen überkopf arbeiten iss ja auch schon ganz schön sportlich.
Grad, wenn mans nicht täglich macht.
Zum Glück kann ich mich morgen wieder beim 'ganz normal' Arbeiten erholen...
