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Zitat von Estebban
Einfach was in die Welt brüllen und hinterher die Opferrolle einnehmen. Das war einfach soooo oft schon in den letzten Jahren, es macht müde.
Du hast es doch im Corona-Thread treffend beschrieben. Er spricht ja durchaus über Themen, die kritisierbar sind - aber in einer Art und Weise, die ihn und das Thema diskreditiert.
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Als Opfer stellt er sich für mich nicht dar. Und die Sprache seines Leserbriefes hat mich mehr irritiert; live kam er für mich deutlich positiver, überzeugender rüber - ich selber könnte nie so emotional sein, aber bei ihm ist es irgendwie echt und passend.
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Zitat von Estebban
Restaurants auf, Ikea auf, Karstadt auf, alle Schüler zwangsweise noch vor den Sommerferien in die Schule zurück. Campingplätze auf, Tourismus innerdeutsch wieder hochfahren.
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Na ja, all das ist noch lange nicht alles da, sondern soll schrittweise kommen, und dann auch noch mit starken Einschränkungen. Das ist noch sehr weit weg von Normalität, wozu für mich grundsätzlich keine Maske und paranoides Abstandhalten gehört (wobei ich der letzte bin, der andere mit Küsschen begrüßen mag). Konsum und Wirtschaft anlaufen lassen ist wichtig, aber nicht das Entscheidende, damit die Menschen Normalität empfinden; das ist wichtig, damit noch höhere Kollateralschäden verhindert werden. Normal ist, wenn ich unbeschwert mit meinen Mitmenschen umgehen kann und darf. Und es klingt nicht so, daß Entscheider dies in den nächsten Monaten sehen würden. Darum halte ich auch nichts vom Begriff "neue Normalität", da es suggeriert, daß es von Dauer sein soll.
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Zitat von Estebban
Ich verstehe jetzt aber nicht was sich in den letzten 3 Wochen geändert hat von „wir müssen da jetzt alle irgendwie durch und es wird schwer“ zu „so, reicht jetzt, ab hier jetzt auf gut Glück, wer sich nicht ansteckt, hat halt Glück, wer sich ansteckt hat Pech und Leute mit Pech wollen wir eh nicht“.
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Was sich geändert hat, ist nach meiner Wahrnehmung einerseits die Ermüdung der Menschen, die sich mit zunehmender Dauer der Isolierung bzw. Einschränkungen erhöht, aber auch der offensichtliche Rückgang von Todesfällen, das auf eine sich verringerte Zahl von Infizierten zurückgeht, die immer größere Diskrepanz zwischen den Anfangs gemalten Horror-Szenarien und der Realität in Deutschland - die Infektionswahrscheinlichkeit dürfte drastisch gesunken sein, so wird es auf jeden Fall wahrgenommen. Die Ängste schwinden bei immer mehr Menschen, und die Maßnahmen kommen immer unverhältnismäßiger vor. Was perfekt richtig und angemessen wäre, wird man eh erst im Nachhinein einschätzen können; wir können alle mit dem Leben, was entschieden wird, aber man muß nicht mit allem einverstanden sein: manche haben noch Angst, daß es zu schnell gelockert wird, anderen ist es zu zaghaft. Das ist nur menschlich.