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Alt 19.04.2020, 16:56   #2762
FMMT
Szenekenner
 
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Registriert seit: 28.12.2007
Ort: Odenwald/Neckar
Beiträge: 9.300
Am Freitag nach der Frühschicht, ruderte ich wie gewöhnlich meine Stunde, die 10 km erreichte ich nach 57.20 Minuten. Die Oberschenkeln zittern leicht, es war zäh, die Motivation eher gering. Morgen wird es spannender.
Eine extralange MTB-Tour ist geplant, vielleicht sogar 180 km, allerdings ist für Mittag etwas Regen angesagt.
Noch im Dunkeln starte ich deswegen, es ist angenehm, erinnert mich irgendwie an Roth. An die Fahrt zur Wechselzone, so ruhig, frisch, nicht kalt, ein langer Tag. Was wird kommen? Welche Überraschungen wird er bereithalten?
Noch ist es einsam, der doppelte Vorteil eines Frühaufstehers auf dem Land. Mein Bufftuch um den Mund trage ich trotzdem. Es wärmt auch. Eine Hase flüchtet. Erste Tragepassage über eine Neckarschleuse, gleich weiter. Ich will nicht hetzen, aber ich sehe es schon sportlich. Heute will ich die übliche Wettkampfintensität wie in Roth durchhalten, nur fast drei Stunden länger. Aber es ist so unglaublich schön. Die Landschaft zum Genießen, auch schon oft zitiert, aber ich darf und ich kann. Trotz Corona, trotz MS und Sonstigem. Ein Geschenk. Das Leben ist zu kurz, um es abzulehnen .
Der Vorteil vom MTB gegenüber dem Zeitfahrrad ist, dass man besser abschalten kann. Weder Autos, noch Gleichgewichtsprobleme stören.
Nach dem Neckar- wechsle ich auf den Jagsttalradweg. Hier lässt es sich besonders gut rollen. Der Sport ist so einfach und ehrlich. Trete ich, komme ich vorran, trete ich schneller, komme ich schneller voran. Eine außergewöhnliche Gelenkigkeit, das Einigeln auf dem Zeitfahrrad, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, ist hier zweitrangig. Die Beine bestimmen das Tempo .
Lediglich der Wind ist auch auf dem MTB mitunter spürbar, doch irgendwann komme ich zurück, dann wandle ich den Nachteil in einen Vorteil. Als Verpflegung habe ich eine 1 Literflasche am Rad sowie eine weitere 0,7 l in der kurzärmligen Radjacke.
Bei der Kühle reicht es mir. Die besonderen Tricks für weiteren Flüssigkeitstransport hier aus dem Forum kommen dann im Sommer zum Einsatz
Ab und zu verspeise ich auch einen Powerbarriegel, passt.
In Morlach, in der Nähe von Winzenhofen und Westernhausen wende ich. Es läuft. Das kontinuierliche Aufbautraining macht sich bezahlt. Jede Woche etwas länger. Die Hürde über die das Pferd, der Körper, muss etwas höher.
Zurück in Bad Friedrichshall fängte es an etwas zu tröpfeln. Abbrechen und heim?
Der Himmel hat ein Einsehen. Es war eher erfrischend und ziemlich schnell vorbei. Also guten Gewissens abgebogen in den Kochertalradweg. Mittlerweile habe ich auf meinen üblichen 20er Schnitt einige Minuten gut gemacht. Ich beisse. Nein, es ist, so wunderbar die Tour mir gefällt, keine Gondeltour. Dies würde mir auch nicht passen. Ich nehme es sportlich, habe ein Ziel. 8.30 Stunden wären für mich wie 6 Stunden in Roth.
Jetzt kommt allerdings eine Krise. Warum weiß ich gar nicht genau. Vermutlich habe ich beim Trinken massiv zu viel Luft verschluckt. Jedenfalls krampft mein Magen immer mehr und immer wieder. Ich denke, dass viele schon ihren Wettkampf wegen Magenproblemen aufgeben mussten. Und das soll mir ausgerechnet heute in der Heimat passieren? Ich versuche zu entspannen, mich zu lockern, trete einfach weiter. Zwischendurch wird es besser, ist auszuhalten. Also weiter. Wende in Neuenstadt, jetzt geht es nur noch heimwärts, läppische 37 km. Naja wie immer relativ Es zieht sich schon. Wahnsinn auch wieviele Burgen oder romantische Orte ich heute sichtete. Die letzten Kilometer sind nochmals arg zäh, hügelig, winkelig. Mein Schnitt sinkt. Ich kämpfe. Die 8.29 Std. sind nicht mehr drin(zum Glück, wie ich erst später realisierte), doch nach 8.30 Stunden kann ich die Uhr stoppen. 180 km mit dem MTB, überschaubare rund 700 Höhenmeter. Es war einfach klasse. FMMT is back .

Nachtrag, da ich im Q-Cup mitnache, wären die 8.29 Std. weniger sinnvoll gewesen. aber selbst das hätte gar nicht einmal was ausgemacht, weil ich noch 200 m zum Haus ausrollte. Die Länge hatte exakt gepasst, wie geplant. Um 100m verlängerte ich den einen Wendepunkt zur Sicherheit.
Meine Beinmuskeln zitterten zwar, der Kreislauf war dafür problemlos. Es war genau mein Wetter. Kuchen, lesen, Mittagsruhe, träumen von weiteren Taten. Ein perfekter Tag
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Meine Sehnsüchte:
Glückliche Familie , Freude am Sport und immer Sonne im Herzen
Challenge MS, für das Gefühl des "Ich kann noch"

Das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining
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