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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.04.2020, 23:05   #5130
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
Wenn Du allen ernstes meine Argumentation in den Kontext von Folter und Tod vieler unschuldiger Menschen setzen willst, trittst Du mir nicht zu nahe, sondern zeigst nur ein aus meiner Sicht befremdliches Verständnis für Verhältnismäßigkeiten.
Sorry, aber da Du selber zugibst, daß Dein Urteil nicht sicher belegbar ist ("wenn ich ein Galilei übersehe, kann ich damit leben"), passt es genau in das Schema für mich: Inkaufnahme ungerechter Verurteilung. Ich unterstelle Dir keine Hexenjagd, ich warne nur vor vorschnellen öffentlichen Verurteilungen, zumal auf unsicherer Basis, mehr durch Eindrücke und Glauben bestimmt, als durch Wissen.
Zitat:
Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
Da würde ich Dir sogar zustimmen, ich bin aber beispielsweise auch kein rigider Verfechter des Lockdowns. Ich wäre z.B. auch dagegen, Wodargs Website zu sperren ect. Es ist letztlich eine freie Meinungsäußerung. Wenn er keine Straftaten begeht, muss das eine Demokratie aushalten können. Auch wenn ich die Meinung für schädlich, bestenfalls hysterisch falsch halte.
Das widerspricht aber für mich der postulierten Ausgrenzung - dies ist immer ein aktiver Akt des Umfeldes, und der Gegensatz von Akzeptanz der freien Meinungsäußerung. Zumindest nehme ich die gleiche Argumentation wahr, wenn Leute gutheißen, daß Sarrazins Vorträge mit Gewalt verhindert werden: "er ist doch selber Schuld, wenn er ausgegrenzt wird". Wenn Deine Ansicht nicht diese aktive Ausgrenzung mit beinhaltet, dann ist nicht das drin, wonach es für mich klingt.
Zitat:
Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
...auf Facebook an Drohungen gegenüber Drosten und Co ...Wahrnehmung, das Merkel, Wieler und Drosten schuld sind...
Sowas ist natürlich Quatsch. Schuld ist, wenn der Begriff überhaupt geeignet ist, die Situation und die erforderlichen Schutzmaßnahmen. Natürlich, wenn persönliche Nöte sich verschlimmern, weil möglicherweise zu konservativ und ängstlich gelockert wurde, kann man versuchen, Verantwortliche zu suchen - aber es wird nie ein Einzelner sein, da es ein kompllexes Geflecht von Wissenschaftlern, Politikern, Medien und Reaktionen der Bevölkerung ist, auf Grund dessen die Politik die Entscheidungen fällt.

Zitat:
Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
Aus meiner Sicht ist das Virus eine Naturkatastrophe.
Ich schätze, in diesem Punkt gibt es die größte Diskrepanz in der Wahrnehmung bei verschiedenen Akteuren. Der Virus an sich ist keine Katastrophe, sondern eine große, wenn auch nicht übermäßige Gefahr. Die Ausbreitung führte in manchen Ländern zu zeitweise katastrophalen Zuständen und sehr viel Leid - aber nicht zwangsläufig überall, und nicht mal für die große Mehrheit der Bevölkerung - und wir verstehen immer noch nicht ganz wieso es mal schlimmer (Italien, Spanien), mal trotz geringeren Schutz-Aufwandes relativ weniger schlimm ausfällt (Schweden, Deutschland). Ob im Rückblick auf die letzten 100 Jahre die Epidemie oder die Folgen des Lockdowns als größere Katastrophe gesehen werden - das wird die Geschichte zeigen.
Die Politik geht wohl immer vom schlimmstmöglichen Szenario aus - mag aus ihrer Sicht die "sichere" Option sein. Für alle, die den Spielraum breiter ausnützen würden, um Kollateralschäden zu minimieren, ist das zu konservativ, zu ängstlich, nimmt zu viele Kollateralschäden in Kauf. In Italien gibt es sicher weniger Spielraum als bei uns. Ich kann anderer Meinung sein als die politischen Entscheider, muß aber damit leben; ich würde unter Umständen als Politiker auch anders entscheiden, als als Privatmann. Punkt. Was ich nur nicht abhaben kann, wenn die Aktionen oder Forderungen zu deutlich ein Versuch zur persönlichen oder politischen Profilierung oder zur Durchsetzung politischer Agenden darstellen (die ohne Corona keine Chance gehabt hätten) - hoffentlich hält sich das weiterhin in Grenzen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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