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Zitat von trithos
Ich glaube zu wissen, was Du meinst, und in dem Sinn hast Du natürlich Recht. Wir haben keine Studien, die alle Fragen hinreichend genau beantworten können, die wir uns alle gerade stellen.
Mich stört allerdings der Begriff "seriös" in Deiner Argumentation. Eine Studie ist meiner Meinung nach seriös, wenn sie im Ergebnis nicht mehr vorgibt zu sein als sie tatsächlich ist.
Zum Beispiel die Dunkelzifferstudie in Österreich. Natürlich war die seriös in dem Sinn, dass sie nach dem Stand der empirischen Sozialwirtschaft fachgerecht durchgeführt wurde. Auch das Ergebnis ist seriös, allerdings in einer sehr großen Schwankungsbreite, weshalb man sich natürlich die Frage stellen muss, was man daraus schließt.
Oder ein weiteres Beispiel: ein Wiener Mediziner hat heute in einer Nachrichtensendung berichtet, dass ein Ebola-Medikament gute Ergebnisse in einer ersten Studie gezeigt habe, das war eine laut dem Arzt "hypothesengenerierende Studie", die jetzt noch in einer "doppelblind randomisierten Studie" geprüft werden muss. Das dauert aber Wochen oder Monate. Und natürlich ist diese "hypothesengenerierende Studie" seriös, auch wenn sie erst der Anfang vieler folgender Studien ist und natürlich nicht abschließend Auskunft über die Wirksamkeit des Medikaments gibt.
Ich denke, es gibt schon einige seriöse Studien in dem von mir beschriebenen Sinn. Und nicht jede Studie, aus deren Ergebnis dann von wem auch immer unzulässige oder unseriöse Schlüsse gezogen werden, ist an sich schon unseriös.
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Unter seriös verstehe ich, wenn die Studie überprüft und gesichert ist. Alles andere erscheint mir ein „try & error“ Prinzip zu sein. Diese von Dir angesprochene hypothesengenerierende Studie ist in meinen Augen genau das. Sie stellt erst einmal eine Hypothese auf für weitere Versuche. Die Durchführung selbst mag seriös sein. Die Hypothese der breiten Öffentlichkeit als Ergebnis zu präsentieren halte ich wiederum für... unseriös (Persönliche Meinung).
Die Hypothese schürt möglicherweise falsche Hoffnungen.