Die Kraft des Sonnenaufgangs
Dieser Tage brachte die Demenz uns zwischendurch an unsere Grenzen. Es ist so frustrierend, einer geliebten Person Tag für Tag, manchmal mehrmals, beibringen zu müssen, dass ihr verzweifelt gesuchter Lebenspartner schon vor Monaten starb. Das Erlischen der Hoffnung zu spüren. Die zunehmende Hilfslosigkeit, hier oder auch bei anderen früher einfachen Dingen. Bei ihr, aber letztlich auch bei uns. Das Leben ist irgendwann nicht mehr schön
.
Umso wichtiger finde ich, die Chancen zuvor zu nutzen. Mein Projekt nimmt Fahrt auf. Rudern als Ersatz klappt ganz ordentlich. 11,4 km packte ich am Freitag in nahezu exakt einer Stunde, von der Intensität oberstes GA1, manchmal GA2, zitterten mir hinterher leicht meine Oberschenkel, obwohl ich gefühlt eigentlich vorwiegend mit der Kraft aus dem Oberkörper ruderte. Aber Gefühle können täuschen. Danach auf das Rad zu steigen, wäre noch etwas vermessen. Vielleicht begnüge ich mich auch mit 10 km. Das MTB-Radfahren danach wird lang genug.
Gestern startete ich, wie üblich, zum Sonnenaufgang. Irgendwie auch ein Symbol. Auf ins Licht, zur Hoffnung.
Es war wunderbar einsam, anfangs kühl, aber angenehm, etwas sportlicher gekleidet als im frostigen Winter. Neckartal-, dann Jagsttalradweg, bekannte Strecken, Vertrauen und Sicherheit durch Routine, Sonne wärmt, negative Gedanken verwehen, mal wieder.
Auch sportlich läuft es, ich merke jetzt die Trainingseffekte Rad, bin relativ(wie immer nur relativ
) flott unterwegs, bei 135 km rund 25 Minuten schneller als kürzlich.
Mein erster 150er dieses Jahr in 7.04 Std. , klar angestrengt, aber überraschend mal nicht völlig platt.
Anschließend noch den örtlichen Buchhandlung sowie die Besi&Friends-Stiftung mit kleinen Bestellungen unterstützt. Kuchen, Mittagsschlaf.
Gestern war ein toller Tag
Allen frohe und gesunde Ostern.