Ärzte der Uni-Klinik Aachen veröffentlichten einen ersten Fachartikel über die Behandlung von 50 Covid-19 an ihrer Klinik. Sie vergleichen in der Studie zwei Patientengruppen: Die 1. Gruppe wurde wegen ARDS (Lungenversagen) auf der Intensivstation behandelt, eine 2. Gruppe ohne ARDS auf der Isolierstation mit Beatmung. Das Alter lag im Median bei 65 Jahren (Interquartilsabstand [IQR 58–76]); 34 % waren Frauen. Die Hospitalisierung erfolgte im Median schon nach 4 Tagen nach Krankheitsbeginn.
Folgende Tendenzen stellt der Bericht fest und empfiehlt diese als Hypothesen für weitere Untersuchungen:
- das Risiko der Entwicklung von ARDS im Rahmen von COVID-19 bei Patienten mit respiratorischen Vorerkrankung und solchen mit Adipositas erhöht ist
- sich das Ausmaß der Viruslast bei Patienten mit und ohne ARDS nicht unterscheidet
- Patienten mit ARDS laborchemisch durch persistierend erhöhte Leukozytenzahlen sowie erhöhte Spiegel von CRP, IL-6, LDH, CK und D-Dimeren gekennzeichnet sind und
- hospitalisierte COVID-19-Patienten ohne ARDS über einen Zeitraum von einer Woche deutlich erhöhte Entzündungswerte und Körpertemperatur mit anhaltender Sauerstoffpflichtigkeit aufweisen.
Charakteristik von 50 hospitalisierten COVID-19-Patienten mit und ohne ARDS
4 Patienten der Nicht-ARDS-Gruppe verzichteten auf eine Intensivbehandlung und verstarben an respiratorischer Insuffienz, drei Patienten der ARDS-Gruppe verstarben an Multiorganversagen.
Ich denke, wer z.B. eine Patientenverfügung hat und bestimmte Verfahren der künstlichen Beatmung darin ablehnt, sollte sich überlegen, ob er einen möglichen Erkrankungsfall Covid-19 da als Ausnahme hineinnehmen möchte.