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Auch nach ein paar Tagen Sackenlassen habe ich hinsichtlich des Umschreibungsprozedere der Challenge Roth nach wie vor ein ungutes Gefühl.
90 EUR Bearbeitungsgebühr plus die gestiegenen Anmeldekosten für 2021 halte ich erst einmal für frech. Die Challenge hat den WK abgesagt und ist damit in der Pflicht, zunächst einmal den Startern das Startgeld zurückzuerstatten. Das ist, wie Arne richtig schreibt, im BGB geregelt. Auch wenn viele Veranstalter das in ihren AGB´s anders geregelt haben: in vielen AGB´s stehen Dinge drin, die rechtlich nicht zulässig sind und höchstrichterlich längst gekippt wurden.
Auf der anderen Seite ist die Challenge ein Wirtschaftsunternehmen. Die Umsätze durch Startgelder und Sponsoreneinnahmen liegen vielleicht sogar im 2-stelligen Millionenbereich. Startgeldeinnahmen kann sich jeder leicht selbst ausrechnen. Als guter Kaufmann muss ich Vorsorge betreiben und wenn ich eine Veranstaltung an der frischen Luft anbiete, dann muss ich immer damit rechnen, daß ein Wettkampf aufgrund unvorhergesehener Ereignisse nicht durchgeführt werden kann. Dass dann teilweise auf die Athleten abzuwälzen, hmm, das erzeugt ein ungutes Gefühl. Auf der anderen Seite wird in den sozialen Medien eine moralische Unterstützungsverpflichtung aufgebaut (Spenden, verzichtet auf die Rückerstattung...). Bei Vereinen und Feld-Wald-und Wiesen-Veranstaltungen sehe ich das auch so. Da ist keine und nur eine geringe Gewinnerzielungsabsicht dabei. In diesem Falle (und auch bei Ironman) sehe ich das komplett anders. Deren Solidarität mir als Athleten gegenüber ist Null, wenn ich einen Wettkampf nicht antreten kann. Vor 2 Jahren hatte ich einen Verkehrsunfall und konnte 2 große Wettkämpfe nicht antreten. Weder von Challenge noch von Ironman habe ich einen Cent zurückbekommen. Ich hatte mir leider den Unfall zu kurzfristig vor den Veranstaltungen ausgesucht. Mir ist die moralische Überhöhung der Challenge einfach zu dick. Die Challenge ist ein toller WK und der Felix sicher ein toller Typ; richtig finde ich die vorbehaltlose Zurücküberweisung der Startgelder und es dem Athleten zu überlassen, was er dann 2021 zu welchen Konditionen machen will.
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