Zitat:
Zitat von Jörn
Der entscheidende Punkt ist nicht die 60-70%, sondern wie schnell sie erreicht werden.
Dass wir diese Quote irgendwann erreichen, stets fest, sofern es keine Impfung gibt. Es kommt darauf an, dass es nicht ungebremst geschient, denn nur das wäre ein Horror-Szenario.
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Zitat:
Zitat von iaux
Wie schnell können die 60-70% erreicht werden?
Wenn ich ganz naiv rechne und annehme, dass 100000 Infizierte 1-2 Wochen brauchen um sich auszukurieren, unter der Annahme das 100.000 Infizierte das Höchstmaß ist, welches Deutschland verkraftet, dann benötigt man dafür 10 Jahre um auf so einen Wert zu kommen.
Wahrscheinlich übersehe ich irgendwas...
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Dazu fand ich gestern die Aussage von Karl Lauterbach beim Lanz interessant:
https://youtu.be/qh2Oc2B1V00?t=2403
Er nannte 3 denkbare Strategien (ich fasse mit eigenen Worten zusammen):
1. Infektionswelle weitgehend laufen lassen, bis die Herdenimmunität mit 60 bis 70 % Durchseuchung recht schnell erreicht ist und die Welle von selbst ausläuft.
Seine Bewertung: Nicht vertretbar - totale Überlastung des Gesundheitssystems, viel zu viele Tote (z.B. ca 10 Mio. Amerikaner) und schwerst Kranke.
2. Die Welle so managen, dass das Gesundheitssystems ständig gerade an der Belastungsgrenze ist. Dann könnte gegen Mitte / Ende 2021 die Herdenimmunität erreicht sein.
Bewertung: Ebenfalls medizinisch und ethisch nicht vertretbar, da es zu viele schwere Fälle mit lebensbedrohlichen Zuständen und möglichen dauerhaften Schäden gäbe.
3. ständig die Ausbreitung relativ stark bremsen, bis man einen Impfstoff hat. Infiziert würden bis dahin nach seiner Schätzung ca. 10 bis 15 %.
Bewertung: Beste Strategie mit relativ wenig Toten und gesundheitlichen Schäden.
Unklar ist mir, ob 3. unsere offizielle Strategie ist, und mit wie starken Einschränkungen diese verbunden wäre.