Zitat:
Zitat von Helmut S
Das klingt jetzt ein wenig so, als wäre in UK alles gut gewesen bevor die Investoren kamen. Das Gegenteil war der Fall.
Tatsächlich war die britische Geldpolitik eine Katastrophe, die Wirtschaft schwächelte und es waren die innenpolitisch/taktischen Entscheidungen der britischen Regierung, die das Pfund in Schwierigkeiten brachten. Man kann auch gerne noch der Geldpolitik der Bundesbank eine Teilschuld geben oder dem Prinzip des Währungskurskorridors. Das Geld der Steuerzahler ging jedenfalls durch die britischen Stützkäufe verloren und nicht durch die Devisengeschäfte der Hedegfonds Manager. Man hätte diese Stützkäufe nicht machen müssen. Die Briten versuchten lange ein totes Pferd zu reiten und das klappte nicht.
Wenn man so möchte: Die Hedgefondsmanager haben erkannt, dass das Pferd praktisch tot ist und haben ihm den Gnadenschuß verpasst. Das Pferd wäre sowieso gedtorben. Getötet wurde es aber durch die (britische) Politik. Zu sagen Investoren hätten „erzwungen“ verkürzt die damaligen Zusammenhänge allerdings deutlich. 
|
Dass mehrere Faktoren bei einem Währungskursverfall eine Rolle spielen, darunter insbesondere die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes, würde ich natürlich nie in Abrede stellen wollen. Welche der Faktoren im einzelnen was bewirken, ist halt eine ziemlich hypothetische Diskussion bei einem Geschehen, bei dem allein das zählt, was tatsächlich passiert, und dieses brachte Soros immerhin den sicher etwas übertriebenen Beinamen „The man who broke the Bank of England“ ein. Unbestritten scheint mir, dass weltweit eine konzentrierte Währungsspekulation gegen ein Land durchaus eine einzelne Währung ins Wanken und einen Staat in den Ruin treiben kann, der eben sonst genesen könnte, wenn die Spekulation "die Krankheit" nicht noch verstärken würde.
Aber ich führte das Beispiel ja nur an, um daran zu erinnern, dass man mit solchen Wetten, in dem Fall mit mehreren Milliarden Einsatz, sehr wohl eine Menge Kohle verdienen und sogar Staaten ins Wanken bringen kann.