Zitat:
Zitat von Thomas1112
|
Das ist auf jeden Fall ein Datenfehler, da ein derartig gravierender Rückgang innerhalb eines Tages epidemiologisch unmöglich ist.
In der Tat gibt es gemäß der offiziellen Zahlen vom RKI sowie der WHO seit drei Tagen einen nur noch linearen Anstieg der Infektzahlen, statt wie in den Wochen davor exponentiellen Anstieg, worauf ich gestern abend im Nachbarthread schon (vorsichtig) higewiesen habe.
Linearer Anstieg= jeder Tag ungefähr dieselbe absolute Anzahl an neuen infekten
expoenentieller Anstieg = jeder Tag derselbe
prozentualer Anstieg an neuen infekten
Ich habe gestern abend im Nachbarthread schon auf die erstmalig erkennbare Verflachung der Infektkurve (vorsichtig) hingewiesen. Einen
Rückgang der Neuinfekte gibt es gemäß offiziellen Zahlen aber (noch) nicht:
Zitat:
Zitat von Hafu
[...Nationale Prognosen, sofern man die Güte der dort erhobenen Zahlen und die dort getroffenen Maßnahmen kennt, sind da schon etwas einfacher.
Deutschland ist heute gemäß den RKI-Zahlen den dritten Tag in Folge in einem linearen statt wie zuvor exponentiellen Anstieg und wenn sich dieser Trend in den nächsten Tagen verfestigen sollte, wäre das eine sehr gute Nachricht.
Ein linearer Trend ist für ein Gesundheitswesen viel leichter beherrschbar als ein exponentieller infektverlauf, weil bei einem linearen Trend nach einiger Zeit (=durchschnittliche Erkrankungsdauer) pro Tag genauso viele Erkrankte die Statistik verlassen wie neu dazu kommen, so dass dann in zwei bis drei Wochen der Gipfel der infektzahl erreicht wäre.
Wenn sich der Trend in Deutschland tatsächlich verfestigt, mit zuletzt täglich rund 2800 Neuinfekten, wäre in zwei bis drei Wochen bei dann 50 000 bis 60 000 Coronavirus-infizierten, von denen 10 000 bis 12 000 ernsthaft erkranken werden, erreicht.
|
Da das RKI vor 5 Tagen sein Meldesystem umgestellt hat (vorher meldeten die deutschen Labors positive Tests direkt an das RKI), neuerdings melden sie zur Entlastung des RKI an die jeweiligen Gesundheitsministerien der Bundesländer, die dann einmal pro Tag (z.T. aber zu wechselnden Uhrzeiten) eine Sammelmeldung an das RKI machen, ist beim Meldewesen aktuell z.T. noch etwas Sand im Getriebe, so dass man -gerade jetzt am Wochenende- die Zahlen mit der gebotenen Zürückhaltung analysieren sollte.
RKI und WHO als seriöse und offizielle Datenquellen melden aktuell Stand 22.3. 18 000 Infizierte.
Die Übersichtskarte der Johns-Hopkins-Universität meldet dagegen seit gestern Abend konstanz 22 000 Infizierte für Deutschland, obwohl sie auch mit den Daten des RKI, der WHO sowie der ECDC (europäische oberste Gesundheitsbehörde) arbeitet. Ich konnte gestern abend nicht herausbekommen, wie die 22 000 Infekte zustande gekommen sind, bzw. welche offizielle Stelle diese Zahl gemeldet hat.
Ich weiß zwar, dass johns Hopkins sie von Worldometers übernommen hat, aber dort wird als Quelle für die 4500 Infekte vom 20.3 einfach nur die "Berliner Morgenpost" angegeben.
Hier findet man meiner Erfahrung nach glaubwürdigere Zahlen (auch wenn die Zahl vom 22. 3. natürlich noch vorläufig ist und sich im Laufe des Tages noch ändern kann). Und nicht vergessen: es ist Wochenende, so dass manche Gesundheitsministerien (oder auch dezentrale Labore) möglicherweise Notbesetzung haben und zu anderen Uhrzeiten ihre Covid-19-Meldung an das RKI machen oder womöglich erst am Montag die Meldung nachholen.