gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainiere für Deinen Traum.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Sind Infusionen Doping?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 04.03.2020, 10:49   #74
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...

Dieselbe Differenzierung muss man bei Infusionen vornehmen.
Ich habe eigentlich schon den Eindruck, dass genau diese von dir geforderte Differenzierung in den sportrechtlichen Verfahren der Verbände (und in diesem Fall ist der "Verband" die WTC) bei der Sanktionsbemessung vorgenommen wird.

Der Athlet im aktuellen Fall hat als Amateurweltmeister, langjährig erfahrener Triathlet und sogar Akademiker (so dass man bei diesem Hintergrund eine rudimentäre Kenntnis des Regelwerkes inklusive Antidopingordnung erwarten könnte) für das Vergehen statt 4 Jahren nur eine Pseudostrafe von 14 Monaten bekommen, die so bemessen und rückwirkend angesetzt wurde, so dass er ab dem Sommer bereits wieder startberechtigt ist. Das schaut nach einem Deal im gegenseitigen Einvernehmen aus, um den Fall schnell vom Schriebtisch zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass er sich die Infusion mit Dopingabsicht hat setzen lassen, aber es ist in meinen Augen trotzdem bodenlos leichtsinnig, sich in einem fremden Land mal eben eine Nadel von irgendwelchem nicht-ärztlichem Hilfspersonal in den Arm rammen zu lassen und intravenös irgendwas einflößen zu lassen, von dem er vermutlich nicht mal genau wusste, was eigentlich drin war. Die Infusion hatte ja den nebulösen Namen "Ironman special". Bei dem unverkrampften Verhältnis, dass viele US-Amerikaner zu Schmerzmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln haben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass in dieser Infusion neben Flüssigkeit auch diverse andere Begleitstoffe wie z.B. "Vitamine", "Elektrolyte" und Schmerzmittel, denkbar wäre auch Cortison enthalten war.

Dass die Infusion tatsächlich nur eine NaCl-Flüssigkeits-Infusion gewesen war, halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn warum sollte man sie dann "Ironman special" nennen? Zielgruppe des Infusionsanbietersa waren ja gesunde Triathleten und für diese macht eine reine Flüssigkeits-Infusion vor einem Rennen ja keinerlei medizinischen Sinn. Jedes beigemischte Nahrungsergänzungsmittel aus dubiosen Quellen hat aber das bekannte Risiko von möglichen Verunreinigungen durch Dopingmittel, so dass allein schon deshalb dringend davon abgeraten wird, sich irgendwas am Straßenrand zu kaufen und zu schlucken oder gar einspritzen zu lassen.

Angesichts dieser ziemlich haarsträubenden Naivität ist der Athlet (aus meiner Sicht) glimpflich davon gekommen.
  Mit Zitat antworten