Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
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Ansonsten verstehe ich grundsätzlich nicht, warum ein Homosexueller unbedingt von der Kirche anerkannt werden will.
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Du kennst vermutlich niemanden aus Deinem Bekanntenkreis, der homosexuell und Kirchenmitglied ist.
In meinem Freundes- / Bekanntenkreis kenne ich lesbische Paare, Frauen, (z.T. mal in Wohngemeinschaften zusammen gewohnt), welche die ganze Entwicklung im zivilen Bereich schon lange erwarteten und zunächst zivil heirateten, zum Teil später dann auch die evangelische Heirat per Segnung (immer noch eine Diskriminierung!) durchführten. Die eine lesbische Frau liest übrigens, obwohl evangelisch, begeistert Ratzingertexte und singt in einem Kirchenchor.
Genauso nahm ich leider, da schon im Seniorenalter, sowohl an nichtkirchlichen wie kirchlichen Beerdigungen von Freunden und Angehörigen teil.
Mir scheint einfach, dass auch für Menschen, welche fast nie in die Kirche gehen und mehr oder weniger ohne kirchlichen oder religiösen Bezug leben, es als passives Kirchenmitglied wenige sozial-gesellschaftliche, traditionelle Schnittpunkte, Rituale mit der Kirche gibt, nämlich: die Taufe der Kinder, die Firmung oder 1. Kommunion, die Heirat, die Beerdigung. Und das ganz unabhängig von jeder sexuellen Orientierung!
Mir persönlich wäre das auch fremd, als Nichtkirchenmitglied. Ich bin auch jedes Mal froh, wenn ein kirchlicher Trauergottesdienst vorbei ist (im Unterschied zu einer zivilen Gedenkzusammenkunft), akzeptiere es, wenn jemand auf solche Formen wert legt, und nehme aus Freundschaft und dem Wiedersehen von ehemals vertrauten Menschen an kirchlichen Heiraten oder Beerdigungen teil, käme aber nie auf die Idee, jemandem solche Rituale auszureden, weil jeder das Recht hat, für sich die passenden zu wählen. Und da ordnet man sich als Freund ein bzw. nimmt daran teil. (auch an einer muslimischen Hochzeitsfeier oder Beerdigung). Umgekehrt läuft es genauso.