Zitat:
Zitat von Flow
Schon eine recht spartanische Definition ... 
Vielleicht überlege ich mir eine ähnliche für die Psychologie ...
Für heute erstmal allgemein danke fürs Gespräch und ¡buenas noches! ...
Hab' noch ein bißchen zu tun ...
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Naja, ich wollte damit nur den Aspekt formulieren, dass sich Philosophie ihrem eigenen Selbstverständnis nach quasi als Metadisziplin im Verhältnis zu den Einzeldisziplinen versteht, halt als das "höhere", "Abstraktere" im Vergleich zum "Empirischen".
Und da setzt die Idee "vom Kopf auf die Füsse" stellen an, das "Höhere" aus der Praxis der Menschen zu erklären, aus der Entwicklung der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse. Am Beispiel des Wertes Gleichheit (und auch Freiheit) lässt sich z.B. sehr gut aufzeigen, dass es bestimmte gesellschaftlich-historische Bedingungen braucht, bis die Idee von der Gleichheit aller Menschen ein allgemein selbstverständlicher Wert geworden ist (und sich auch ein Kant damit dann philosophisch beschäftigt). Die Antike mit ihren Sklaven kannte solche Umstände noch nicht, weshalb auch kein Kant´scher Imparativ in der Antike gedacht wurde.
Erst die Verallgemeinerung der Warenwirtschaft verankerte nämlich den moralischen Wert von der Gleichheit aller in den Köpfen aller Menschen.
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Dass ... in der Form der Warenwerte alle Arbeiten als gleiche menschliche Arbeit und daher als gleichgeltend ausgedrückt sind, konnte Aristoteles nicht aus der Wertform herauslesen, weil die griechische Gesellschaft auf der Sklavenarbeit beruhte, daher die Ungleichheit der Menschen und ihrer Arbeitskräfte zur Naturbasis hatte.
Das Geheimnis des Wertausdrucks (x Ware A = y Ware B), die Gleichheit und gleiche Gültigkeit aller Arbeiten, weil und insofern sie menschliche Arbeit überhaupt sind, kann nur entziffert werden, sobald der Begriff der menschlichen Gleichheit bereits die Festigkeit eines Volksvorurteils besitzt. Das ist aber erst möglich in einer Gesellschaft, worin die Warenform die allgemeine Form des Arbeitsprodukts, also auch das Verhältnis der Menschen zueinander als Warenbesitzer das herrschende gesellschaftliche Verhältnis ist." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, S. 74)
Und um auf die Religionen zurückzukommen. Auch die
ethnischen, traditionellen (Natur)Religionen entsprechen bestimmten Lebensweisen von Völkern mit wenig Handelskontakt untereinander und geringem Entwicklungsstand des Handwerks, der Produktivkräfte und Arbeitsteilung, vorzugsweise Jäger und Sammler mit einem eher unmittelbaren Verhältnis zur Natur.