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Zitat von Schwarzfahrer
Das Märchen verursacht Kosten in Milliardenhöhe, und zwar mit einer dem EE-ausbau korrelierenden steigenden Tendenz, nicht speziell wegen Solar, sondern allgemein wegen der extremen Schwankung der Regenerativen. .
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Extreme Schwankungen sind seit 100 Jahren das tägliche Brot der Stromnetze und zwar nicht wegen schwankender Produktion, sondern v.a. wegen schwankendem Verbrauch. Der Stromverbrauch hat seit jeher neben dem stabilen Grundverbrauch durch Industrie und Haushalt drei extreme Tagespeaks früh (hoher Strombedarf durch Duschen mit Durchlaferhitzer, mittags (Kochen), abends Kochen, Licht etc.
Damit mussten die Netzbetreiber seit jeher umgehen und zusätzliche flexible Kraftwerke vorhalten. Der Mittagspeak wird mittlerweile gut durch Photovoltaik aufgefangen, die zufälligerweise gerade dann an (in Deutschland) 230 von 365 Tagen ihre maximale Produktion bereitstellt, so dass hierfür kaum noch Gaskraftwerke angeschaltet werden müssen.
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Zitat von Schwarzfahrer
... Mit dem Ziel CO2 und fossilen Verbrauch (also auch Emissionen) schnellstens zu minimieren, halte ich Atomkraftwerke für das Beste, was wir jetzt haben - das muß nicht so bleiben. Wind und Sonne sind eine super Energiequelle, aber ohne Speicher nicht grundlastfähig, darum ist der aktuelle Anteil schon beachtlich. Es sollte davon so viel wie möglich direkt dezentral genutzt werden, um die Netze vor Schwankungen zu entlasten. Wenn dann möglichst viel noch (z.B. in Wasserstoff, oder anders) gespeichert werden kann, haben wir eine Möglichkeit, ohne Stabilitätsprobleme viel Energie regenrativ zu gewinnen und emissionsfrei zu sein. Das alles wird deutlich teurer, als die aktuellen fossilen Lösungen, aber es wird wohl langfristig nötig sein.
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Die aktuell schon wirtschaftlichste Speicherlösung sind Batteriespeicherkraftwerke. Dezentral im Privathaushalt rentieren die sich (v.a. wegen der noch teueren Installation und Regelungstechnik ) noch nicht bzw. nur mit Subvention, aber zentral sind sie seit einem Jahr wegen hierbei deutlich besseren Skalierungseffekte schon jetzt wirtschaftlich im Vergleich zu Gaskraftwerken oder auch allen anderen Speicherlösungen.
Da die Kosten für Batteriespeicher seit 20 Jahren linear sinken und diese Entwicklung zweifellos, angetrieben vom wachsenden Speicherbedarf und der zunehmenden wirtschaftlicheren Fertigungstechnologie anhalten wird, werden dezentrale und zentrale Batteriespeicher in Zukunft auch eine immer größere Rolle spielen.
In Australien sowie USA gibt es schon Batteriespeicher von über 100 MWh Kapazität. Da beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus weniger Verluste zwischen Speicher und Entnahme aufweisen als Pumpspeicherkraftwerke und im Ggs zu diesen nahezu überall aufgebaut werden können, wird das die Speichertechnik der näheren Zukunft sein, bevor dann evt. auch alternative Nutzungsformen wie Elektrolyse überschüssigen Stromes zu Wasserstoff in Großindustriellem Maßstab irgendwann nutzbar sein werden.