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An der FH war es viel weniger anonym als es wohl an vielen Hochschulen ist.
Anfangs waren es so 50 bis 60 Leute in den Vorlesungen und später etwa die Hälfte.
Im Grundstudium waren zwei Studiengänge zusammengelegt, da waren die Fächer eh gleich.
Sie wurden überprüft und ähnlich gehalten, wie es an Schulen üblich ist fast ausschließlich un die Studenten wurden in der Regel kaum bis gar nicht aktiv mit eingebunden und schrieben fast nur ab und hörten zu.
Rechnungen als Vorbereitung auf die Klausuren oder sich Beschäftigen mit Aufgabenstellungen, die in den Klausuren gestellt wurden, haben manche Dozenten fast völlig gelassen.
Einen Mathedozent haben wir mal gebeten gegen Ende des Semesters, er solle mit uns doch bitte mal ein paar Aufgaben rechnen.
Da meinte er, er würde vom Denken Kopfschmerzen kriegen.
Zwei Dozenten gab es für Mathe 1 und 2.
Die waren sehr verschieden.
Der eine so wie geschildert und außerdem hat er noch viel weniger geschrieben, der andere äußert fleißig.
Da war man nur am Schreiben und er hat praktisch den ganzen Schulstoff (Mathe 1) so dargeboten, dass man das so hätte lernen können, wenn genug Zeit dazu gewesen wäre.
Der hat am Ende eines jeden Kapitels Aufgaben an die Tafel geschrieben, die teilweise vorgerechnet und für den Rest die Lösungen angegeben.
Man kam nicht hinterher mit den Rechnungen.
Da war einfach zu viel Zug drin.
Er war aber vergleichsweise ziemlich gut.
Bei ihm hat man tatsächlich eine Chance während der Vorlesung etwas dazuzulernen oder sich wieder besser anzueignen, was verblasst war.
Manchmal habe ich Nachhilfeschüler, die wollen etwas ähnliches machen in Bezug auf das Studium, was ich gemacht habe.
Ich gebe denen oft eigentlich innerlich kaum eine Chance.
Es sei denn, sie haben die Anforderungen stark verändert.
Sie sind oft viel zu schwach auf der Brust.
Das sage ich ihnen direkt natürlich nicht so.
Ich beschreibe es denen oft so, dass ich sage, ich war froh um alles, was ich einfach so noch wusste von der Schule und je mehr ich nicht wusste, umso unwahrscheinlicher war es eine Chance zu haben die Prüfung zu bestehen.
Da war Druck.
Man dürfte einmal wiederholen ein Semester später.
In Mathe hatte man dann das Pech, dass man von dem anderen Dozenten geprüft wurde und der einen anderen Stil hatte und die Klausuren unterschiedlich waren.
Nach dem zweiten Durchfaller kam man in die mündliche Prüfung und wer die nicht bestanden hat, für den war es das Aus.
Meine Studienzeit war nicht zuletzt deswegen auch lang, weil ich oft nicht an allen Prüfungen eines Semesters teilgenommen habe.
Dann wird es immer komplizierter, weil man eben Vorlesungen unterschiedlicher Semester besuchen muss oder besser gesagt besuchen sollte.
Wer glatt durchkommt (das schaffte denke ich so gut wie niemand), der hatte es auf gewisse Art und Weise am leichtesten.
Ich gehörte ab Mitte des Studiums nicht mehr so richtig zu den Gruppen dazu, weil ich zu viel pendelte von einem zum anderen Semester.
Geändert von ThomasG (04.02.2020 um 08:53 Uhr).
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