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Zitat von Hafu
O.K, dann verstehe ich dich tendenziell besser. Dass langjährige Doper wie Rijs, Vinokourow etc. weiterhin im Radsport aktiv sind, ist zweifellos ein ernstes Problem. Rick Zabel ist sicher in seinem Podcast auffallend unkritisch und gibt sich naiver, als man -egal auf welchem Bildungsgrad- im Profisport sein kann.
Daraus zu schließen, dass er selbst Dreck am Stecken hat, wäre aber meines Erachtens weit hergeholt. Immerhin jammert er nicht über Einschränkungen seiner Freiheit durch Where-abouts und Doingkontrollen und erkennt deren Notwendigkeit uneingeschränkt an.
Investigative Interviews sind nunmal nicht das , was man von einem aktiven Profi im Angestelltenverhältnis (und somit Abhängigkeitsverhältnis) erwarten kann.
Jeder Interviewpartner, bzw. dessen Teamchefs, die ja oftmals problematisch beleumundet sind (s.o.) könnte der nächste Arbeitgeber sein.
Im Besenwagen reden dagegen keine aktiven Fahrer, und abgesehen von Paul Voss haben die Hosts auch ausreichend Distanz zum Profiradsport gewonnen, so dass ich schon einen halbwegs glaubwürdigen Umgang mit dem Doping-Thema wahrnehme. Nach Bekanntwerden der Operation Aderlass gab es mal fast eine ganze Folge, in der diese Problematik beleuchtet wurde.
Ich gehe davon aus, dass die Fuglsang-Ferrari-Geschichte auch nicht unbesprochen bleibt.
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Ich verstehe dich schon, aber mein Eindruck ist einfach sehr pessimistisch und etwas anders. Ich hatte in letzter Zeit Kontakt mit vielen Radfahrern, Pros, gute Amateure, Leute die seit teilweise 40Jahren in dem Sport aktiv sind. Ich war erschrocken, das gegenüber Doping und Betrug quasi kein Unrechtsgefühl vorhanden war und keiner fühlt sich von Dopern betrogen.
Als sauberer Profi müsste man sich von jedem dopenden Kollegen persönlich betrogen fühlen. Die Doper nehmen Verträge, sie gewinnen Rennen, sie bekommen Sponsoren und unter Umständen bleiben saubere Sportler auf der Strecke. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass sich im Radsport viele betrogen fühlen, wenn jemand erwischt wird. Es wird einfach toleriert. Man findet kaum Sportler, die klar Stellung beziehen.
Und der Besenwagen ist auch sehr unkritisch. Andy Stauff bezieht kaum Stellung, erzählt wie gut es in den Teams unter z.b. Levefere war, Bastian Marks sehe ich auch eigentlich nur als Fanboy. Das Thema wird wenn es umschifft werden kann nie angesprochen. Sie empfinden das Doping Thema als störend in dem Sinn, dass dem Radsport durch die Skandale die Zuschauer und die öffentliche Aufmerksamkeit verloren geht. Einzig Paul Voss kaufe ich seine Einstellung ab.