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Moin Gemeinde,
wie Arne schon schrieb - selig sind die, die schmerzfrei trainieren können (so zum Glück auch ich), und dann urteilt es sich leichter. Ich habe auch mit "Nein - niemals, geht gar nicht" gestimmt. Das heftigste was ich mir auf die Muskeln schmiere ist Pferdesalbe nach längeren Ausfahrten und Läufen.
Die grundsätzlich eher ablehnende Haltung gegenüber Schmerzmitteln, wie auch sonstigen Medikamenten, ist scheinbar wirklich sehr deutsch - auch das ist an anderer Stelle schon angeklungen. Ich lebe seit ein paar Jahren in den USA, erst im Mittleren Westen, jetzt an der Ostküste, und die Einstellung zu Medikamenten ist grundsätzlich anders. Ein oft diskutiertes Beispiel ist ja das Aleve-Sponsoring bei den letzten IM World Championships. Es denkt sich hier einfach niemand etwas böses dabei, weder nach hartem Training noch im Wettkampf. Beispiel: Ich bin letztes Jahr im Oktober den "Army Ten-Miler" hier in DC gelaufen, wie der Name schon sagt, ein Lauf über 10 Meilen, also etwa 16km. Bei etwa Kilometer 10 fummelt eine Läuferin vor mir an ihrem hydration belt rum, entnahm eine Mini-Dose Tylenol und bot allen um sie herum Mitlaufenden auch eine an, bevor sie selber zugriff. Die unterwegs eingesetzten Streckenposten und Sanis hatten auch Tylenol oder Advil im Angebot, ich habe mehrfach Läufer gesehen, die darum baten und etwas bekommen haben. Völlig normal.
Ich mag das nicht verurteilen, habe aber für mich selber beschlossen, dass wenn es irgendwann mal so schlimm wird, dass ich ohne Schmerzmittel einen Lauf nicht benden kann, dann steige ich lieber aus. Aber das ist letztendlich, wie alles, eine individuelle Entscheidung.
Munter bleiben,
Heidjer
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