Ich wollte mal wissen, wofür der deutsche Staat der LEAG, dem tschechischen Braunkohlekraftwerksbetreiber eine Entschädigung von 1,7 Milliarden bezahlt, obwohl der Betrag relativ klein ist, und schaute nach, wieviel LEAG im April 2016 Vattenfall für die Übernahme der Braunkohlesparte im Osten DE bezahlte und dachte, LEAG hätte das Mehrfache davon bezahlt, um es bis 2035-8 wieder zu verdienen. Das Gegenteil ist der Fall, LEAG übernahm eine verschuldete Sparte, die Vattenfall loswerden wollte, und für die jetzt DE 1,7 Milliarden bezahlt. DE bräuchte Null zu bezahlen und könnte ruhig einer Klage entgegen sehen.
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Der schwedische Vattenfall-Konzern unterzeichnete am 18. April eine Vereinbarung zum Verkauf seiner sämtlichen deutschen Braunkohlekraftwerke und der dazugehörigen Tagebaue an den tschechischen Energiekonzern EPH und dessen Finanzpartner PPF Investments. Die Transaktion soll nach ihrer Billigung durch die schwedische Regierung bis Ende August abgeschlossen werden. Der vereinbarte Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt. Nach Sachlage kann er aber nur symbolischer Art sein. Faktisch verschenkt Vattenfall sein Braunkohlegeschäft und zahlt obendrein noch ein Aufgeld von 1,6 Milliarden Euro, das die mitübernommenen Schulden und Rückstellungen für die Rekultivierung der Tagebaue in Höhe von 1,9 Milliarden weitgehend abdeckt.
Wie es in der Pressemitteilung von Vattenfall heißt, übernimmt der Käufer EPH das Braunkohlegeschäft einschließlich aller Anlagen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Die Aktiva enthalten Barmittel in Höhe von 15 Milliarden Schwedische Kronen (1,65 Mrd. Euro). Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen – unter anderem für Rekultivierungen – umfassen insgesamt 18 Milliarden Schwedische Kronen (1,98 Mrd. Euro). Im Verkauf nicht inbegriffen sind Termingeschäfte im Umfang von 9 Milliarden Schwedischen Kronen (0,99 Mrd. Euro), die Vattenfall zur Absicherung der Großhandelspreise für die Braunkohleverstromung abgeschlossen hat.
Summa summarum werde sich so der Verkauf in der Vattenfall-Bilanz mit einem Verlust von 22 bis 27 Milliarden Schwedischen Kronen niederschlagen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das entspricht 2,4 bis 3 Milliarden Euro. Trotzdem sei dieses Verlustgeschäft in der gegenwärtigen Situation die beste Lösung: "Würde Vattenfall die Braunkohlesparte behalten, wären die negativen Auswirkungen auf die Bilanz von Vattenfall angesichts der prognostizierten Großhandelspreise für Strom noch größer." Auf gut deutsch: Vattenfall entscheidet sich für ein Ende mit Schrecken anstelle eines Schreckens ohne Ende."
https://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/160401.htm