Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Wäre die Automobilindustrie verstaatlicht, täte Schwarzfahrer vermutlich jetzt die Steuerverschwendung anprangern und anmahnen, als Privatunternehmen würde das viel besser laufen. 
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Interessant, was Du in meinem Kopf zu sehen glaubst. Ich kannte bisher nur eine staatliche Automobilfirma (Dacia) mit damals mäßigem Erfolg (obwohl ich mein erstes Auto von denen sehr mochte) - natürlich hat diese Sicht mit meiner Fixierung auf den Kommunismus zu tun

. Was ich denken täte, wenn es die Automobilindustrie verstaatlicht wäre, wüßte ich erst, wenn ich sähe, was konkret dabei herauskäme.
Zum eigentlichen Thema: Die Forderung der Autoindustrie überrascht mich nicht. Die handeln nur anch dem bewährten Muster und Vorbild: Der Staat beschließt, eine Idustrie massiv zu beeinflussen in eine bestimmte Richtung, die die bisherige Entwicklungsrichtung verläßt und damit ein hohes wirtschaftliches Risiko für die Firmen darstellt. Die davon Betroffenen klagen, worauf der Staat mit massiven Finanzmitteln die Zustimmung erkauft. So gesehen vor Kurzem beim Atomausstieg, bei der Kohleausstiegs-Diskussion, so geplant bzgl. erkaufte Zustimmung zu geringeren Windmühlen-Abständen - warum soll es die Autoindustrie nicht auch versuchen, die Quelle anzuzapfen? Die sind ja nicht blöd, die Melkkuh "Staat" nicht ebenso anzuzapfen.
Ob solche Forderungen bzw. Zahlungen grundsätzlich in Ordnung sind, d.h. ob ihnen etwas (m.M.n.) zusteht, ist eine andere Frage. Ich finde, staatliche Einmischung in die Wirtschaft sollte generell minimal sein, im Bereich von Rahmenbedingungen setzen, die bestimmte (aus staatlicher Sicht) sinnvolle Entwicklungen erleichtern - diese Ziele sollten aber auch positive wirtschaftliche Perspektiven für einen Großteil der Bevölkerung bieten, ansonsten ist es schlechte Politik.
Massive Subventionen können im Einzelfall noch gerechtfertigt werden, wenn etwas beschleunigt werden soll - dann müssen die Mittel sehr gezielt zweckgebunden sein, nicht als "Entschädigung" ausgeschüttet werden. Aber grundsätzlich sollten Firmen ihre Ziele aus eigener Kraft mit gutem Wirtschaften und marktgerechten Produkten erreichen, nicht mit staatlichen Mitteln.