Zitat:
Zitat von Körbel
Heute besser denn je, alle haben grauselige Angst.
Vor was frag ich mich eigentlich???
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In Berlin musste der öffentliche Dienst Stellen streichen, weil man die Pleite der Bankgesellschaft Berlin damit zum Teil bezahlen wollte. D.h. alle Abteilungen bekamen z.B. -10-20 % Personalkürzung. Ich sollte als Stellenleiter auf Weisung der Vorgesetzten und des Stadtrates zwei Stellen der Familienberatung benennen, die künftig wegfallen, d.h. zwei KollegInnen aus unserem Team benennen (streichen), die dann in den Stellenüberhang mit ungewisser Zukunft kommen, und für bedürftige Familien fehlte entsprechend die Beratungskapazität.
Ich weigerte mich stur, auch nach Gesprächen und Abmahnungsandrohungen, das zu tun, als einzigste Amtsleitung, und erhielt deswegen eine Abmahnung mit Kündigungsandrohung. Auch schaltete ich parallel informell eine Zeitung ein (Tagesspiegel), welcher die Auswirkungen der Stellenkürzung in der Jugendhilfe darstellte. Ausserdem Kampagne in der Gewerkschaften und Betriebsrat. Die wenigsten machen sich heute leider einen solchen Stress und manchmal frage ich mich, weshalb ich mir das damals (wiederholt) antat. Der Gesundheit dienlich war das nicht. Man muss repressive Massnahmen inkauf nehmen können und die entsprechenden (Aufstiegs)Nachteile bis zur Kündigung etc.