Sorry, wenn ich mich dazu auch äußere, aber das häufig gehörte Argument, es sei egal, ob jemand betrügt, es wäre ja egal, ob man als AK-Sportler 50. oder 51. werden würde, hat doch mit dem eigentlich Kern nichts zu tun. Das ist mir auch egal, ebenso wie auch niemand anders auf der Welt die Ergebnisliste nach Seite 1 liest.
Ebenso finde ich die Frage, ob sich der TV-Zuschauer auf dem Sofa betrogen fühlt relativ nachrangig. Doping schädigt den Sport in den Grundfesten. Insbesondere in Radsport fängt das Clanverhalten bereits in der Jugend an, setzt sich im Nachwuchs fort. Es kommt schon da niemand voran, der unliebsame Themen nach außen trägt oder den Clan-Eminenzen an den Karren fährt.
Ich kenne den Captain nicht, aber nachdem, was er schreibt, lässt sich schließen, dass er selbst keine Kinder im Sport hat oder für Jugendarbeit verantwortlich ist. Ich werde meinen Sohn vom Radsport fernhalten, da selbst die netten und sauberen im System die Omertá respektieren und die erfolgreicheren Clans nach außen nicht kritisieren. Wenn man mitmacht, erfährt man vieles nebenbei, wenn nicht, ist man Fremdkörper.
Niemand würde seine Kinder mit Junkies und Kriminellen auf einem Spielplatz spielen lassen, aber in einigen Sportarten sind es die auserkorenen role models und in nahezu jeder denkbaren Position im Radsport wirken diese später weiter.
Natürlich mögen Ulis Position teilweise extrem rüber kommen. Aber die Clanstrukturen auf der anderen Seite sind doch viel extremer! Was sollen moderate, vermittelnde Positionen dagegen bewirken?
Uli, danke, dass es Dich gibt, weiter so, lass Dich nicht unterkriegen!
Die meisten können kaum etwas bewirken (auch ich nicht), aber Du hast die Reichweite und den Schneid!
Wenn es einige Dutzend von Deinem Format gäbe, würde sich sicherlich etwas bewegen, aber Dein Hauptsponsor hat grad mal wieder allen klar gemacht, was den einzelnen kosten kann.
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