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Zitat von Klugschnacker
Vielleicht müsste Schwarzfahrer seine Position nochmal in kurzen Worten umreißen. Ich denke, er wird hier teilweise missverstanden.
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Danke Arne, ich glaube, Du verstehst mich auch bei abweichender Meinung relativ gut. Manchmal habe ich leider den Eindruck, daß ich mich entweder nicht klar genug ausdrücke, oder daß es einfach ein Problem ist, daß ich mich selten eindeutig auf eine Seite schlagen mag in einer auf zwei Pole reduzierten Weltsicht ("wer nicht mit mir, ist gegen mich"). "kurze Worte" reichen für so polarisierte Darstellungen aus, Differenzierung ist leider in kurzen Worten schwierig. Wem die längeren Ausführungen zu viel sind, mag mich weiter in der Leugner-Schublade verorten, ich kann damit leben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...er scheint mir den Klimawandel nicht zu leugnen, auch nicht den Menschen als Ursache für diesen Wandel.
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Ersteres stimmt 100 %, aber m.M.n. ist der Mensch möglicherweise nicht der einzige, nur ein möglicher (vermutlich wesentlicher)Grund unter verschiedenen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Er ist jedoch skeptisch, ob die Menschen in der Lage sind, das 2°C-Ziel zu erreichen. Er scheint der Meinung zu sein, dass wir uns da möglicherweise etwas vormachen, und dass es gescheiter wäre, uns zu überlegen, wie wir mit 3°C oder 4°C klar kommen wollen.
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Ich bin nicht nur skeptisch, ich halte es für extrem unwahrscheinlich, daß die Menschheit jemals in einer so idealisierter Einheitlichekeit für diesen einen Zweck handeln wird (obwohl ich StarTrek mal gerne geschaut habe). Und ich halte es auch für anmaßend zu glauben, man hätte als Menscheit die Macht, das Weltklima nach Wunsch zu gestalten. Bei allen technischen Errungenschaften ist die Macht des Menschen begrenzt, und ich glaube bei allen Klimamodellen reicht das Verständnis dieses komplexen Systems allenfalls für grobe Richtungseinschätzungen, nicht für sichere Kausalketten und deren gezielter Beeinflussung. Medial alles auf CO2 zu reduzieren ist kommunikativ effektiv, aber die Komplexität der Realität übersteigt noch lange unsere Möglichkeiten.
Deshalb, und auch weil m.M.n. ein großer Teil der Menschheit noch viele andere, für sie jeweils nicht weniger dringliche und wichtige Probleme hat, bin ich dafür, uns darauf zu richten, wie wir am Besten mit der höchstwahrscheinlichen weiteren Erwärmung zurechtkommen, ohne die anderen Probleme herunterzustufen. Insbesondere hat niemand das Recht, der ganzen Menschheit ein "richtiges" Verhalten vorzuschreiben; bestenfalls kann man Vorschläge machen - egal ob es um Klima, Staatsform oder Bildungswesen geht. Ob die Erwärmung dann am Ende 1,5, 0,5 oder 4 °C beträgt, macht keinen Unterschied, dafür sind die aktuellen Prognosen (entgegen der medial vermittelten Sicherheit) viel zu unsicher und einer großen Fehlerbandbreite unterworfen. Außerdem sind die Auswirkungen je nach Weltgegend sehr unterschiedlich, also sollten die Maßnahmen der jeweiligen Gegend angepasst werden.
Ich bin also dagegen, apokalyptische Untergangsszenarien als Basis für Aktionen zu benutzen, und mit Berufung auf die Wissenschaft den Anspruch auf die absolute, sichere Wahrheit in Bezug auf ein für den Menschen nur teilweise verständlichen Entwicklung zu verkünden. Angelehnt an einen alten Spruch bin ich bei denen, die die Wahrheit suchen, und halte mich fern vor allen, die behaupten, die Wahrheit endgültig gefunden zu haben - zu oft in der Geschichte haben solche geirrt, und viel Leid über die Menschen gebracht.
Viele Aktionen, die aus der Panik ums Klima abgeleitet werden, sind für mich sinnvoll. Die Polarisierung der Diskussion macht aber leider eine differenzierte Diskussion über einzelne Aspekte leider oft unmöglich.
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Zitat von keko#
Die westliche Lebensweise und das Selbstverständnis sollte mal diskutiert werden.
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Da stimme ich voll zu - wobei dies für jede Lebensweise und Selbstverständnis auf diesem Planeten gilt. Ob diese Diskussion zu einer grundlegenden Änderung führt, ist eine andere Frage, es kann ebenso gute Argument dafür wie dagegen geben - aber nur wenn beide bewußt überlegt werden, ist die Entscheidung sinnvoll.