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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 21.12.2019, 10:47   #6104
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von anlot Beitrag anzeigen
In den letzten 50 Jahren hätte die Menschheit (wenn man denn den jeweiligen Wissenschaftlern der jeweiligen Zeit geglaubt hätte) schon mehrfach an Aids, BSE, Vogelgrippe, saurer Regen, Waldsterben usw. sterben müssen.

Da dies alles dann doch nicht so katastrophal eingetreten ist wie prognostiziert, sind manche heutzutage einfacher skeptischer. Kannst Du das verstehen?
Ich kann Deinen Einwand teilweise verstehen, finde aber, dass man einige Dinge hinzufügen muss.

AIDS: Hier sind tatsächlich sehr viele Menschen gestorben. In Afrika wurden ganze Landstriche entvölkert. Hier ist die Katastrophe also tatsächlich eingetreten. In reicheren und weniger katholischen Regionen konnte die Katastrophe zwar abgemildert und schließlich eingedämmt werden, weil die Menschen bereit waren, ihr Verhalten zu ändern. AIDS ist nicht einfach von selbst verschwunden.

BSE/Vogelgrippe: Riesige Tierbestände wurden tatsächlich vernichtet. Import und Export aus betroffenen Regionen wurde sofort und vollständig verboten; dazu reichte ein einziges erkranktes Tier aus. Auch hier wurde eine Seuche eingegrenzt durch radikale Sofortmaßnahmen.

Saurer Regen/Waldsterben: Hier hier haben tatsächlich die komplette Fahrzeugindustrie, alle ihre Kunden und die Politik eine Vollbremsung hingelegt. Der Katalysator und weitere Maßnahmen wurden zur Pflicht. EU-weit wurden immer strengere Normen vorgeschrieben. Bleihaltiges Benzin wurde reduziert, anschließend komplett verboten.

Fazit: Diese Herausforderungen haben wir (teilweise) gemeistert, weil wir zu den entsprechenden Maßnahmen und einer entsprechend schnellen Umsetzung bereit waren. Man muss kein Genie sein, um zum Beispiel die schnelle Verbreitung einer sexuell übertragbaren Krankheit vorherzusagen. Das war keine Panikmache, sondern eigentlich nur Mathematik. Genau wie beim Klima.

Diese Beispiele zeigen uns, dass a) radikale und b) schnelle Maßnahmen manchmal notwenig sind. Sie zeigen uns nicht, dass bräsiges Aussitzen zum Erfolg führt.

Ein wichtiger Unterschied ist, dass die Regenerationsfähigkeit von Tier-Populationen, menschlicher Bevölkerung oder Waldbeständen eine andere ist als beim Klima. Ein Wald kann sich in 40 oder 80 Jahren erholen. Eine Rinderherde wächst in ein paar Jahren nach. Aber CO2 bleibt tausend Jahre lang in der Atmosphäre. Was wir jetzt emittieren, bleibt. Wenn wir die 1,5 Grad verfehlen, können wir später nicht mehr zu 1,5 Grad zurückkehren. Es bügelt sich nicht mit der Zeit aus. Deswegen müssen wir sofort eine Vollbremsung hinlegen.
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