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Zitat von qbz
Niemand kann nach seiner Ethik konsequent einkaufen,...
erfordert das ausserdem meistens einen immensen Aufwand, ….
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nicht 100 %, aber ich kann mich bemühen die für meine Ethik bestmöglichen Kompromisse zu erzielen zwischen Aufwand und Bequemlichkeit; wo ich Abstriche mache, bin ich es mir bewußt, daß ich anders priorisiere. Ich mache aber selten andern den Vorwurf, daß sie mich nicht lassen, nach meinen Prinzipien zu leben.
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Zitat von qbz
Linke Gesellschaftsanalysen beschreiben den glitzernden Warenmarkt in der Zirkulationssphäre für die Menschen gerne als scheinbares Reich der Freiheit im Unterschied zur Produktionssphäre, in der Zusammenarbeit und Unterordnung unter das Gewinnstreben des Kapitals die Regeln bestimmen. Zur Konsumfreiheit gehören die gefühlte, scheinbare Eigenverantwortung des Konsumenten, der unter anderem den Arbeitsfrust beim Shoppen kompensiert und fest daran glaubt, als Kunde König zu sein  und andere Erfahrungen allzu gerne verdrängt. Schon kleine Kinder lernen diese Freiheiten kennen, einüben (ganz ohne Pawlow) mit der Verfügung über ihr eigenes Taschengeld.
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Das erinnert stark an die Sichtweise auf den Kaptalismus, mit dem wir als Kinder schon indoktriniert wurden im real existierenden Sozialismus. Real empfinde ich es aber anders. Meine Freiheit (die ist echt, nicht nur gefühlt und scheinbar) sehe ich darin, daß ich im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten meinen Weg selbst wählen kann, und hierfür ich allein verantwortlich bin. Ich leide auch zu keinem Zeitpunkt unter der "Unterordnung unter das Gewinnstreben des Kapitals", und habe keinen Arbeitsfrust zu kompensieren. Ich kenne auch wenige, die das so sehen dürften.
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Zitat von qbz
Wer sich dem entzieht und z.B. mit 50 noch mit der Second-Hand-Sperrmüll-Einrichtung aus der Studentenzeit lebt, bleibt objektiv gesehen vereinzelt mit dieser Lebensweise und entspricht nicht der sog. durchschnittlichen Norm, auf die es halt ankommt, ...
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Klar ist das ein statistisch kleiner Teil der Bevölkerung; eigenverantwortliches Handeln ist für viele zu anstrengend, es ist einfacher und angenehmer der Masse zu folgen. Mir ging es nur darum, daß nicht äußere Mächte, sondern jeder selbst für sein Handeln verantwortlich ist, also sich keiner beschweren kann, daß er zwar etwas fürs Klima (oder Umwelt oder was auch immer) tun will, aber die glitzernde Konsumwelt läßt ihn nicht rational handeln. Doch, die Konsumwelt läßt ihn, aber er priorisiert einfach anders.