Wie das Christentum mit der im Alten Testament von Gott verlangten Todesstrafe geschichtlich umgegangen ist und umgeht, finde ich durchaus ein interessantes Thema.
("Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen." (Genesis 9,6))
Nach meiner Meinung trugen die christlichen Kirchen (auch alle Reformatoren) historisch gesehen nichts dazu bei, die Todesstrafe abzuschaffen, was sich leicht belegen lässt. In manchen christlich geprägten Ländern wird sie bis heute angewandt (USA z.B.), im Vatikan bis 1868. Erst der heutige Papst Franziskus verbot 2018 für die kath. Kirche die Todesstrafe und setzt sich für die Abschaffung ein, weil sie die Unantastbarkeit und Würde des Menschen verletze. Damit schliesst sich die kath. Kirche endlich, aber sehr, sehr spät, den Auffassungen der Aufklärung und der Humanisten an sowie der europäischen Menschenrechtskonvention (welcher der Vatikanstaat nie beitrat.) und unterstützt hoffentlich künftig praktisch die Kampagnen für die Abschaffung der Todesstrafe z.B. in den USA.
Geändert von qbz (10.11.2019 um 14:43 Uhr).
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