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Zitat von qbz
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Natürlich dominiert das Prinzip: "Divide et impera" weite Teile der Politik und der Medien in der Auseinandersetzung mit solidarischen Bewegungen, so dass man den Eindruck gewinnt, der Sozialdarwinismus bestimme und durchdringe unser Leben. Ich gehöre aber eher zu denen, welche die andere Seite sehen und leben wollen. Und manche heutigen, schätzenswerten "Errungenschaften" verdanken wir der anderen Seite und nicht dem Sozialdarwinismus.
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Huch, da hast du mich aber völlig falsch verstanden. Zunächst einmal brauchen wir beide nicht über die Errungenschaften der Gewerkschaften diskutieren. Ich komme aus Wolfsburg, und meinen zum Teil ererbten Wohlstand und meine hervorragende Ausbildung habe ich ganz erheblich den Errungenschaften der IG Metall und dem in den 70'ern von der Sozis adaptierten Bildungssystem zu verdanken.
Und auch deinen Kreuzberger Micro-Kosmos mit diesem ganzen gesellschaftlichen Engagement kenne ich nur zu gut. War da selbst intensiv unterwegs, ist aber lange her. Durch die neue Tätigkeit meiner Lebenspartnerin als Angestellte des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg bekomme ich jetzt wieder mit, wie aus der Zeit gefallen die alten Kreuzberger Kämpfer heute zum Teil wirken. Komplett eine Welt für sich. Es hat halt alles seine Zeit!
Ich bin kein Freund des Sozialdarwinismus aber scheue mich nicht ein völlig ausgelatschtes Zitat zu bringen, das ich zum ersten mal von meinem Vater hörte, als ich 16 war: Wer als junger Mensch kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 immer noch einer ist, keinen Verstand. Darum, nur darum geht es. Schau dir die Menschen an und hör auf davon zu träumen, das man das große Ganze verbessern kann. Das ist 70'er: Nur genug Psychologen und liberale Lehrer ausbilden, überall Volkshochschulen gründen und schon haben wir bald eine bessere Gesellschaft. DT zeigt uns wieder mal, was der eigentlich Kern der Massen ist. Und dieser ist nicht veränderbar, so wie es der große Traum der 70'er, 80'er und 90'er war.
Auch ich sehe die andere Seite des Sozialdarwinismus und würde diese gerne als tragende Säule einer Gesellschaft erleben. Doch - Augen und Ohren auf!
Nimm die Menschen wie sie sind und versuche für Dich das beste daraus zu machen. Das ist der eigenliche Kern eines reaktionären Weltbilds. Und dann geht man noch einen Schritt weiter nach rechts und ist wieder beim Sozialismus, hier dann halt Nationalsozialismus.