Moin,
Zitat:
Zitat von NBer
ich rechne mit zeiten. wer zb eine PB von 6min über 400m hat und 90% schwimmen will, sollte um 6:36 schwimmen (6min=360s .... davon 10%=36s).
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da einfach nach den Zeiten zu gehen, ist nicht besonders sinnvoll. Denn die notwendige
Leistung im Wasser wächst kubisch mit der Geschwindigkeit. D.h. um doppelt so schnell zu schwimmen, benötigt man die achtfache Leistung.
Wenn man Dein Beispiel mit der 400m PB von 6 Minuten zugrunde legt und diese Strecke mit 10% weniger Leistung schwimmen will, darf man sich nur etwa knapp 13s mehr Zeit für die gesamt Strecke lassen! Bzw. um genau zu sein, betragt die Pace dafür dann 93,2s/100m statt 90s/100m!
Mirko hat das (qualitativ) eigentlich schon ganz gut zusammen gefasst:
Zitat:
Zitat von Mirko
Mathematisch stimmt das natürlich was du sagt, aber beim Schwimmen sind die Grenzen viel enger beisammen. Also wenn du auf deine 100m-Allout-Pace 5 Sekunden/100 Meter drauf schlägst ist das zwar noch hart, aber schon gar nicht mehr wirklich schlimm und nochmal paar Sekunden und es ist schon mehr locker cruisen.
Ich müsste das jetzt auch mal in Geschwindigkeiten umrechnen aber ich behaupte mal das liegt nicht nur daran. Also auch in Geschwindigkeit müsste es so sein, dass -10% Tempo beim Schwimmen schon ziemlich easy sind und beim Laufen immer noch ziemlich übel.
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Ich kann dazu noch die eigene Erfahrung beisteuern, dass ich als Staffelschwimmer in Roth all out mit anschließend "zehn Minuten am Zaun hängen und hecheln" nur etwa 2 Minuten schneller war als im Jahr vorher als Einzelstarter.
Wegen dieser "Leistungsschallmauer" ist ein gutes Gefühl für die eigene Geschwindigkeit IMHO mindestens so wichtig wie eine bestimmte Pace überhaupt schimmen zu können. Zumal man im Wasser ja keine elektronischen Hilfsmittel für das Pacing benutzen kann.
(Die Leistungsschallmauer hat nebenbei gesagt auch die hier immer wieder gepredigte Folge, dass Technik und Wasserlage beim Schwimmen so wichtig sind.)
Um mal auf die Frage des TE zurück zu kommen: Ich empfehle da immer eine Serie 12 .. 20 x 100m F, immer abwechselnd einen "schnell" und einen wirklich locker. Bei dem Schnellen kommt es gar nicht so sehr auf die Geschwindigkeit an, sondern darauf, dass man die Zielzeit, die man sich vorher überlegt hat wirklich jedes Mal genau trifft. Wenn wir das früher als Vorbereitung auf die langen Strecken im Training gemacht haben, mussten wir die von uns angesagte(!) Zielzeit mit einer Toleranz von +/-1s treffen.
Zitat:
Zitat von moorii
Er hat mir dazu folgende Aufgabe gegeben: so lange eine Distanz schwimmen, bis die Zielzeit exakt getroffen wird. Dann die zielzeit variieren, zB 5 Sekunden/100 m schneller und langsamer. So soll sich ein Gefühl entwickeln, wie sich was anfühlt. Er meinte, dies sei dann auch ideal um (zB beim 400 m test) zu pacen und so möglichst ein gleichmäßiges Tempo zu schwimmen.
Klingt für mich logisch und werde ich selbst trainieren.
Erfahrungen hab aber (noch) nicht dazu
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Das finde ich auch SEHR interessant, danke für den Tipp!
Viele Grüße,
Christian