Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf kritisiert in diesem Artikel die Beschlüsse der Bundesregierung, insbesondere ein fehlendes Emissionsbudget bis 2050.
"Von welchem Emissionsbudget geht die Bundesregierung also für Deutschland aus? Frau Schulze wollte es nicht verraten. Doch aus den deutschen Klimazielen lässt es sich leicht ableiten. Selbst wenn die Bundesregierung ihre Ziele für 2030 (55% unter 1990) und 2040 (70% unter 1990) konsequent einhält und Deutschland 2050 komplett klimaneutral wird, werden wir von Anfang 2019 bis zur Klimaneutralität insgesamt auf rund 13 Milliarden Tonnen CO2-Ausstoß kommen.
Konkret bedeutet dies, dass wir fast doppelt so viel des CO2-Budgets beanspruchen, wie unserem Anteil an der Weltbevölkerung (1,1%) entspricht. So sieht es auch mit unseren aktuellen Emissionen aus: die sind pro Kopf doppelt so hoch wie im Weltdurchschnitt.
Mit welcher Begründung will die Bundesregierung weiterhin diesen überproportionalen CO2-Ausstoß für sich beanspruchen? Kaum ein Schwellen- oder Entwicklungsland dürfte das für gerecht halten. Mit einer besonderen Verantwortung der Industriestaaten zur Lösung der Klimakrise, wie sie im Pariser Abkommen gemeint ist, hat dies jedenfalls wenig zu tun. Wohl weil sich das nicht begründen lässt, schweigt die Regierung lieber vornehm über das beanspruchte Emissionsbudget.
Dabei hat der Umweltrat SRU - ein offizielle Beratergremium der Bundesregierung - erst kürzlich in einem offenen Brief das Klimakabinett darauf hingewiesen, wie ein gerechtes Emissionsbudget für Deutschland aussehen würde: 7,3 Milliarden Tonnen ab Anfang 2019 (6,6 ab Anfang 2020), wie in der folgenden Grafik gezeigt. "
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...a-1292033.html
Ps.: haben wir gerade parallel verlinkt ....