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Alt 15.10.2019, 11:22   #1
chris.fall
Keko-Bezwinger
 
Benutzerbild von chris.fall
 
Registriert seit: 11.03.2009
Ort: Browntown
Beiträge: 3.280
Man weiß ja nie...

Moin,

falls hier jemand den alten Disc-Brake-Basher vermisst haben sollte, melde ich mich mal zurück. Ich habe mich vor etwas mehr als vier Wochen ziemlich heftig mit dem Tandem, meiner Freundin und meinem dreijährigem Töchterchen hinten im Anhänger abgemault. Da ich mir dabei u.a. fünf Rippen gebrochen habe, hat das Schreiben am Rechner lange Zeit nicht wirklich Spaß gemacht und nach ein paar Wochen Abstinenz kommt man dann auch irgendwie raus. Zumal andere Themen mir dann doch deutlich näher waren. Denn die beste aller Freundinnen hat es noch heftiger erwischt: Intensivstation, drei Wochen Krankenhaus, der Antrag auf eine Reha läuft. Aber immerhin kann man mittlerweile optimistisch sein, dass sie in drei bis sechs Monaten wieder ganz gesund sein wird.

Ich konnte bisher mit den meisten Weisheiten, die man so zu hören bekommt, wenn man mal Pech hatte, nichts anfangen. Wenn etwas watschelt und quakt ist es wohl eine Ente und wenn etwas braun und weich ist und außerdem noch stinkt, ist es wohl Shice. Dann durfte bzw. musste man das ruhig auch so nennen, solange man dann auch wieder aufgestanden ist und weiter gemacht hat.

Dieses Mal finde ich aber, dass wir tatsächlich großes Glück gehabt haben!(?)

Zunächst mal ist meinem kleinen Töchterchen nichts passiert! Sie saß sicher angeschnallt im Kinderanhänger, hat sich mächtig erschrocken, aber noch nicht mal geweint und erzählt auch immer mal wieder von dem Unfall. („Papa lag auf der Straße und hat Aua gemacht“, „Die Hose wurde aufgeschnitten“ … )

Dann hat bei meiner Freundin wohl wirklich nicht mehr viel gefehlt… Der Unfall hatte so eine Dynamik und Geschwindigkeit. Es war pures Glück, dass wir beide so und nicht anders gefallen sind und nichts Schlimmeres passiert ist. Wenn der freundliche FSJler einen täglich zum Besuch in die Intensivstation rollt, und man ihr täglich aufs neue erzählen muss, wo sie ist und warum, wird man demütig und dankbar dafür, dass man es ihr überhaupt noch erzählen kann und mag sich wegen der paar gebrochenen Rippen wirklich nicht beklagen!

Ich denke auch immer noch über Verantwortung nach, komme aber für mich aber immer wieder zu dem Ergebnis, dass ich nicht so viel falsch gemacht habe. Beim Einsammeln des Tandems, das die Polizei nicht in den Bully bekommen und deswegen an der Unfallstelle angeschlossen hat, hat ein Freund unter anderem auch Bilder von der Unfallstelle gemacht. Man erkennt es auf diesem Bild nicht so richtig, aber an dieser Stelle geht es ganz schön runter und ich schätze, dass wir mindestens 40 km/h gefahren sind. Die beiden in dieser Auflösung noch erkennbaren Schleifspuren der Pedale(?) im Beton finde ich jedenfalls ziemlich gruselig. Natürlich wollte ich nicht in die Büsche auf der rechten Seite heizen (s.u.).

Leider war der Mittelstreifen nicht zu den 32mm Reifen des Tandems kompatibel (s.u.)

Ich habe seit dem Unfall allerdings noch eine Sicht auf die Dinge, die ich früher nie gehabt hätte. Etwa einen Kilometer vor der Unfallstelle hatten wir eine Panne und ich musste ziemlich MacGyvern, um weiter fahren zu können (s.u.).

Wäre mir diese Notreparatur nicht gelungen, hätten wir mit zwei Leuten und einem quengeligem Kind, einem Tandem und einem Kinderanhänger ca. zehn Kilometer von zu Hause in der Pampa gestanden, ich hätte diesen bis dahin sehr schönen Tag abgeschrieben und mich mit meinen Unmutsäußerungen darüber auch nicht zurückgehalten…

…Ich hätte allerdings auch nie erfahren was wir für ein Glück gehabt hätten. Denn ohne diese Reparatur, wäre der Unfall auch nie passiert. Früher hätte ich von dem folgenden Satz Pickel bekommen: Man weiß nie wofür etwas gut ist!


Viele Grüße,

Christian
Angehängte Grafiken
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Zitat von wieczorek Beitrag anzeigen
(...) Foren lesen macht langsam...
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