Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Aber Wissenschaft heißt, daß jede These auch widerlegt werden kann - und zwar nicht durch demokratische Mehrheiten (97 % ist kein wissenschaftliches Argument), sondern durch Beweise - auch wenn sie nur ein einziger Wissenschaftler fundiert belegt.
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Victor Venema, ein Meteorologe, der sich mit der Homogenisierung von Temperaturmessdaten beschäftigt, schrieb seinerzeit, als die 97 % durch die Presse gingen, in seinem Blog dazu:
Five reasons scientists do not like the consensus on climate change
Zitat:
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Many people, and maybe also some scientists, may confuse consensus with evidence. For a scientist referring to a consensus is not an option in his own area of expertise. Saying "everyone believes this" is not a scientific argument.
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Seine Kritik läuft darauf hinaus, dass - während es für Laien akzeptabel ist, sich auf das Konsens-Prinzip zurückzuziehen - für Experten der Konsens kein Kriterium der wissenschaftlichen Betrachtung ist. Weiterhin ist Konsens eine soziale Betrachtungsweise, die naturgemäß schwammig ist. Je spezifischer es wird, desto weniger Konsens gibt es. Deswegen hält er es für schwierig, den Konsens in der vorliegenden Art zu quantifizieren.
Ich bin geneigt, mich dieser Meinung anzuschließen. Die Beispiele, wo sich die Mehrheit der Wissenschaftler geirrt hat, sind zahllos. Ich sage nicht, dass dies beim Klima der Fall ist*, die Materie ist mir zu fremd um das bewerten zu können. Aber das Mehrheitsargument in wissenschaftlichen Belangen ist in meinen Augen wertlos - immer, überall.
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*Venema sagt dies übrigens auch nicht. Nur, um dem Verdacht zuvorzukomen, dass ich hier einen Klimaleugner präsentiere. Er ist das Gegenteil. Wie nennt man das? Klimajünger? Gretanbeter?
