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Alt 06.08.2019, 16:27   #1966
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.519
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
......
Wen sachliche Fakten interessieren, kann mal Eine Zusammenfassung der Problematik der Energiewende von Physikern der Universität Heidelberg lesen (das sind für mich die Art Profis, wie sie Lindner meinte).

Ansonsten finde ich es nur traurig, daß sich sogar gestandene Politiker zu oft eher von FFF oder anderen "Stimmungsmachern" wie DUH (zu oft wirkungsloser Showpolitik) treiben lassen, als selber aktiv und rational etwas zu unternehmen, um den Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung an den großen Hebeln zuerst zu senken.
Die obige Stellungnahme beschreibt / berechnet IMHO nüchtern die Realitäten. Um wirklich bis 2050 die Pariser Ziele zu erreichen, müssen zahlreiche Dinge gleichzeitig angegangen werden. Dazu reicht, wie die Physiker belegen, ein Sektor (Strom z.B.) allein nicht aus.

In dieser Studie von der THW-Berlin führt der Autor aus, unter welchen Bedingungen es realisierbar wäre.
Sektorkopplung durch die Energiewende. Anforderungen an den Ausbau erneuerbarer Energien zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele unter Berücksichtigung der Sektorkopplung


Aus den Ergebnissender Studie lassen sich zusammenfassend folgende Schlussfolgerungen ziehen:

"Für einen erfolgreichen Klimaschutz müssen die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis zum Jahr 2040 vollständig dekarbonisiert werden.
Kohlekraftwerke zählen zu den größten Verursachern von Kohlendioxidemissionen. Der Kohleausstieg sollte daher spätestens 2030 abgeschlossen sein. Hierfür ist auch die schnelle Errichtung von Speichern erforderlich.
Mit der jetzigen Energiepolitik und den Zubaukorridoren für den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung im EEG können regernative Energien bis zum Jahr 2040 nur bis zu 35% des erforderlichen Bedarfs decken. Das Einhalten der Pariser Klimaschutzvereinbarungen ist damit absolut unmöglich.
Künftig wird auch ein großer Teil des Energiebedarfs in den Sektoren Wärme und Transport durch elektrischen Strom aus Solar-und Windkraftanlagen gedeckt werden müssen. Dadurch steigt der Stromverbrauch von derzeit 628TWh auf mindestens 1320 TWh.
Werden keine ambitionierten Effizienzmaßnahmen umgesetzt, kann sich der Strombedarf verfünffachen und auf über 3000TWh ansteigen. Dieser Bedarf lässt sich bis 2040 nicht durch erneuerbare Energien in Deutschland decken.
Aus Effizienzgründen scheiden künftig Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sowie Gasheizungen und KWK-Anlagen aus.
Möglichst ab 2025, spätestens aber ab 2030,sollten daher in Deutschland keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden.Die wichtigsten Fernstraßen sind mit elektrischen Oberleitungen zu versehen.
Gas-Brennwertkessel und KWK-Anlagen dürfen ab dem Jahr 2020 nicht mehr neu gebaut werden. Stattdessen müssen effiziente Wärmepumpen die Gebäudewärmeversorgung und Warmwasserbereitungweitgehend übernehmen.
Durch Gebäudesanierung sollte der Wärmebedarf der Gebäude in den nächsten 25 Jahren möglichst um 30 bis 50% gesenkt werden.
Für die regernative Stromerzeugung wird für das Jahr 2040 für Onshore-Windkraft eine installierte Leistung von 200GW, für die Offshore-Windkraft von 76GW und für die Photovoltaik von 400GW empfohlen. Der erforderliche Nettozubau beträgt für die Onshore-Windkraft 6,3GW, für die Offshore-Windkraft 2,9GW und für die Photovoltaik 15GW pro Jahr."

Ist unsere Gesellschaft, die Regierung, der Staat bereit und fähig, die obigen Anforderungen umzusetzen? Ich fürchte, nein! Es wird aber hoffentlich immer mehr Menschen geben, welche sich für die Umsetzung engagieren.

Geändert von qbz (06.08.2019 um 16:44 Uhr).
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