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Alt 06.08.2019, 13:24   #1761
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.567
Zitat:
Zitat von Triasven Beitrag anzeigen
Zielt nicht die chinesische Geostrategie ebenfalls genau darauf ab?

Ich kann im Augenblick nicht erkennen, wer der "Stärke" ist, bin aber der Meinung, dass nur ein Gleichgewicht der Stärke langfristig sinnvoll ist.
Was die militärische Seite des Gleichgewichts auf der Welt betrifft, sollte man sich einfach mal die Militärstützpunkte auf der Welt anschauen.
Das ist eine Liste aller Militärstützpunkte der USA im Ausland:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Militärbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_ Ausland

China besitzt seit 2017 einen in Dschibuti und plant einen Marinestützpunkt in Kambodscha, anonsten keine ausländischen Militärbasen.

Dass sich China gegen die Stationierung von USA-Mittelstrecken-Raketen mit A-Köpfen in Asien wehrt, scheint mir gerechtfertigt. (Schliesslich haben sie auch keine in Lateinamerika stationiert.).

Die USA-Strategie besteht immer auch darin, Regionalmächte nicht aufkommen zu lassen, zu begrenzen bis zu zerstören (siehe Naher Osten) in lokalen Konflikten bis Kriegen, welche die USA jeweils befeuern.

Der amerikanische Geostrategiker Brzeziński stufte 1997 in seinem Buch: "Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft" China als regionale Vormacht auf dem Weg zur Weltmacht ein. Brzezinski verfasste für den Ukraine Konflikt übrigens die exakte Planung im voraus.

Ich zitiere mal eine längere Passage aus der Buchzusammenfassung bei Wikipedia, in der der Autor aus USA-Perspektive die Strategie China´s beschreibt:
Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorh errschaft#Chinas_Regionalmacht,_aber_keine_Weltmac ht

„Amerika ist in den Augen Chinas die gegenwärtig bestimmende Weltmacht, deren bloße Gegenwart in der Region, gestützt auf seine dominierende Position in Japan, Chinas Einfluss eindämmt.“ Brzezinski zitiert dabei einen Analytiker in der Forschungsabteilung des chinesischen Außenministeriums: „Das strategische Ziel der USA besteht darin, ihre Hegemonie auf die ganze Welt auszudehnen, und sie können nicht hinnehmen, dass in Europa oder Asien eine Großmacht entsteht, die einmal ihre Führungsposition bedroht.“ Brzinski schlussfolgert daraus: „Somit wird Amerika ungewollt, einfach durch seine nationale Identität und geographische Lage, eher Chinas Gegner als sein natürlicher Verbündeter.“

„Demgemäß ist es die Aufgabe chinesischer Politik – entsprechend der strategischen Einsicht Sun Tsus –‚ Amerikas Macht zu benutzen, um die amerikanische Hegemonie auf friedlichem Wege zu überwinden, ohne dadurch irgendwelche latenten regionalen Gelüste Japans zu entfesseln. Zu diesem Zweck muss Chinas Geostrategie zwei Ziele gleichzeitig verfolgen, wie dies Deng Xiaoping etwas verklausuliert im August 1994 klargemacht hat: »Erstens, Hegemoniestreben und Machtpolitik entgegenwirken und den Weltfrieden sichern; zweitens, eine neue internationale politische und ökonomische Ordnung aufbauen.« Ersteres zielt unverkennbar auf die Vereinigten Staaten ab und bezweckt eine Schwächung der amerikanischen Vormachtstellung, während ein militärischer Zusammenstoß sorgfältig vermieden wird, der Chinas ökonomischen Aufschwung beenden würde; die zweite Forderung strebt eine Revision der Machtverteilung auf der Erde an und schlägt dabei aus dem Unmut Kapital, den einige Schlüsselstaaten gegen die derzeit bestehende internationale Hackordnung hegen, in der die Vereinigten Staaten ganz oben rangieren, unterstützt von Europa (oder Deutschland) im äußersten Westen und von Japan im äußersten Osten Eurasiens.“

China muss daher eine regionale Geostrategie verfolgen, die ernste Konflikte mit seinen unmittelbaren Nachbarn zu vermeiden sucht, auch wenn es dabei weiterhin nach einer Vormachtstellung in der Region strebt. Daher bemüht sich China um eine „taktische Verbesserung“ der chinesisch-russischen Beziehungen. „Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass China ein langfristiges und umfassendes Bündnis mit Russland gegen Amerika ernsthaft in Erwägung zöge. Ein solches Bündnis hätte zur Folge, dass die amerikanisch-japanische Partnerschaft, die China langsam aufweichen möchte, an Festigkeit und Umfang gewönne, und würde China außerdem von relevanten Kapitalquellen und moderner Technologie isolieren.“

„Wie in den chinesisch-russischen Beziehungen empfiehlt es sich für China, jede direkte Konfrontation mit Indien zu vermeiden, auch wenn es weiterhin an seiner engen militärischen Zusammenarbeit mit Pakistan und Birma festhält. Eine Politik offener Feindseligkeit hätte den negativen Effekt, Chinas aus taktischen Gründen ratsame Einigung mit Russland zu komplizieren, während es zudem Indien in ein kooperativeres Verhältnis zu Amerika triebe.“

Zentrales Ziel Chinas ist, „Amerikas Macht in der Region so weit zu schwächen, dass ein geschwächtes Amerika ein regional beherrschendes China als Verbündeten und schließlich sogar eine Weltmacht China als Partner brauchen wird. Dieses Ziel sollte auf eine Weise verfolgt und erreicht werden, die weder eine Erweiterung der amerikanisch-japanischen Allianz zu Verteidigungszwecken provoziert noch dazu, dass Japans Macht die der USA in der Region ersetzt. Um dieses zentrale Ziel zu erreichen, sucht China kurzfristig die Festigung und Ausdehnung der amerikanisch-japanischen Sicherheitspartnerschaft zu verhindern.“


Fazit: Die Weltordnung befindet sich im Umbruch, weil mit China eine Regionalmacht erstarkt und zu einer Weltmacht werden will, was die USA unbedingt verhindern wollen.

Geändert von qbz (06.08.2019 um 14:03 Uhr).
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